Sonntag, 2.Juli 2023

Der Frühstücksbereich war schon geöffnet und der Kaffee gekocht. Leider gab es nur noch drei Toastscheiben und vom Hotelangestellten keine Spur zusehen. Aber Toast haben wir ja eingekauft. Kein Problem. Dann hieß es Sachen packen. Das Auto wurde so beladen, wie es gestern Abend ausgeladen wurde. Durch das Fenster!!! Ralf wollte dann noch einige Fotos vom Motel machen, bevor wir auschecken, als der nette Hotelangestellte fragte, ob wir seine Zimmer für ihn fotografieren könnte damit er hochwertigere Fotos für seine Internetauftritt hat. Ralf sagte nicht nein.

Dann ging es zur „Going to the sun“-Road, hierfür hatten wir schließlich die Auto-Reservierung ergattert.

Erster Stop, gleich zu Beginn der „Going to the Sun“-Road

Wir entschieden uns, bis zum Lake McDonald durchzufahren und dann gemütlich den Rückweg anzutreten. Eine nicht ganz so glückliche Entscheidung, da wir irgendwann drei, vier Autos und davor einen der roten Sightseeing-Busse hatten. Und dieser hatte, als Slow-Traffic-Vehicle, überhaupt nicht die Absicht, in ein Turn-Out zufahren und mal ein paar Fahrzeuge vorbeizulassen. Eigentlich eine Vorschrift, nur anscheinend nicht für diesen Fahrer. Zwischendrin reduzierte er sein Tempo auf fast null oder null. Nur hatten die Fahrer der Fahrzeuge hinter ihm nicht den Mut oder die Gelegenheit an eben diesem vorbeizukommen.

Und so kam es, wie es kommen musste. Der Fahrer des Fahrzeuges direkt vor uns war schon die ganze Zeit nicht sonderlich konzentriert und irgendwann verlor er die Konzentration komplett und fuhr rechts in den Seitenstreifen, der, Gott sei Dank, vorhanden war. Dieser Streifen war quasi eine Furche, in der das Fahrzeug gefangen war und somit auf ein Bergmassiv zu fuhr. Ralf hatte das zweifelhafte Vergnügen, die ganze Aktion machtlos zu beobachten. Gut, dass zurzeit nicht Weihnachten ist und so die Engelschar Langeweile hatte und flugs mit in dieses Auto gestiegen war. Denn hier wäre ein Engel alleine deutlich überfordert gewesen. Einer muss den Fahrer geweckt haben, während andere ins Lenkrad griffen. So hat es das Fahrzeug gerade rechtzeitig aus der Furche zurück geschafft. Weitere Engel waren damit beschäftigt, das Fahrzeug vom Überschlagen abzuhalten. Die restlichen Engel sind dann noch kurz ausgestiegen und haben den Gegenverkehr aufgehalten. So hatte der Fahrer genug Zeit, wieder die Kontrolle über das erstaunlicherweise intakt gebliebene Fahrzeug zurückzugewinnen. Nicht das man jetzt denkt, dass man nach so einer Aktion, die durchaus auch in einer Schlucht im Glacier-NP hätte enden können, mal links oder rechts ranfährt, nach dem Rechten schaut und sich bei der Engelschar bedankt. Nein, nicht nötig, er fuhr einfach weiter und verlor etwas später noch eine Radkappe. Verrückte Aktion, Ralf bliebt noch eine ganze Zeitlang die Spucke weg und Fahrerin Petra zitterten auch die Knochen.

Nach kurzer Rast am See machten wir uns auf und wanderten den Johns Lake Trail. Ein kurzer Rundwanderweg, nicht übermäßig spektakulär, aber für uns wenig-Wanderer ausreichend.

Der Trail führte uns an die Hauptstraße zurück und auf der anderen Seite ging es runter zu einer schönen Stelle an den McDonald Creek: Sacred dancing Cascade, die McDonald Horse Bridge und eine schöne Stelle zum Faulenzen. Petra entschied sich für die schöne Stelle, Ralf wagte sich zum Wasserfall vor.

Der Rundweg stellte sich dann wegen der Bauarbeiten als nicht ganz so toll rund heraus: Von den 2400 Metern ging die Hälfte entlang der Hauptstraße. Na gut, auch diese Strecke hatten irgendwann ein Ende. Dann ging es weiter zum Avalanche-Trail. Auch hier überraschte uns am Ende ein traumhafter Wasserfall.

Nun wurde es Zeit, den Weg nach Helena, dem Ort unserer heutigen Übernachtung, in Angriff zu nehmen. Also den eigentlich gemütlichen Rückweg nun doch etwas weniger gemütlich, will sagen: mit weniger Zwischenstopps, angehen. Ein Stopp am Logan-Pass durfte allerdings nicht fehlen.

Nun wurde es aber wirklich Zeit. Raus aus dem Nationalpark und rauf auf die endlosen Highways. Da es wahrscheinlich recht spät werden würde, hielten wir es für eine gute Idee, dass wir uns beim Motel meldeten. Gesagt getan und schwuuuuuuuuuuuuuuuups, waren wir in Helena. Da es hier einige Motels gibt, die „by Wyngard“ betrieben werden, waren wir natürlich prompt beim falschen. Korrekte Adresse, falsche Kreuzungsseite. Also wieder rein ins Auto und die Straßenseite gewechselt. Waren wir bisher eher in mittleren bis kleinen Motels, so waren wir diesmal in einem recht großen Motel untergekommen. Ruckzuck die üblichen Klamotten aus dem Auto raus und ab in die Falle.

Posen geht auch auf dem Logan-Pass

Samstag, 1. Juli 2023

Heute war Abreisetag. Leider! Schnell die Sachen gepackt. Einen letzten Toast mit Kaffee genossen. Und das Ticket für die „Going to the Sun“-Road reservieren. In einigen Nationalpark muss man eine Reservierung für sein Auto vornehmen. Für die Reservierung gibt es ein Kontigent. Das ist natürlich von den Einheimischen schnell aufgebraucht. Um 8 Uhr am Morgen vor dem nächsten Tag wird dann noch ein weiteres Kontingent freigeschaltet. Für unsere Road 900 Tickets. Also früh aufstehen und ran an den Rechner. Die Seite war natürlich überlaufen und man flog kurz nach dem ersten Schritt wieder raus. Unzählige Versuche und 500 Tickets später hatten wir dann nach 5 Minuten endlich Erfolg. Die restlichen Tickets waren dann auch schnell weg: 10 Minuten nach 8 waren es nur noch 50 Stück. Fetter Hinweis an alle, die einen Nationalpark in den Staaten besuchen wollen: Prüft rechtzeitig, ob ihr eine Vehicle Reservation benötigt und kümmert euch dann früh um eine solche. Für uns als Road-Trip-Reisende eher schwierig, da wir nicht so früh wissen, wann wir wo sind.

Dann die schnelle Verabschiedung von Andreas. Wir sehen uns ja bald wieder. Und dann ging es auf den Deerfoot Trail Richtung Süden. Tschüssi Calgary, bis bald. In der ferne sahen wir die Rocky Mountains ansonsten viiiel Gegend.

Gut, das es hier keinen TÜV gibt

Ruckzuck waren wir an der Grenze zu den Vereinigten Staaten. Zu verzollen hatten wir nichts, also schnell weiter.

Diesmal ein 360 Grad Video. Ihr könnt die Blickrichtung selber bestimmen

Die Reservierung, dass wir auf den Medicine Way fahren dürfen, hatten wir schon seit Donnerstag. Am Parkeingang, musste noch schnell das Jahresticket für die NP in den USA gekauft werden und im Visitorcenter bekamen wir noch etwas Kartenmaterial.

Die Fahrt ging rauf und runter, wir mussten Schlaglöcher ausweichen, enge Kurven bezwingen, bis wir den Eingang zum Medicine Way erreichten. Dort musste man unsere Reservation sehen. Jetzt fuhren wir bis zum See. Wunderschön. Endlich Urlaub. Seele baumeln lassen und tief einatmen.

Die übliche Aufladeorgie

Freitag, 30. Juni 2023

Schlimm, wenn man aufstehen möchte, aber die Augen nicht aufgehen wollen. Dann mit Gewalt. Einmal eine Ladung kaltes Wasser ins Gesicht. Dann ging es! Heute gab es ein superleckeres Frühstück. Andreas hat in seiner Feuerstelle ein Feuerchen angezündet. Während das durchglühte, hat Ralf Fotos und Filme bearbeitet und ich mich mit Andreas um das Essen gekümmert. Kartoffeln geschält, Speck angebraten, Rührei vorbereitet und den Tisch gedeckt. Es schmeckt in der Eisenpfanne über Feuer gebraten soooo lecker. Ohne Worte.

Andreas musste noch ein bis zweimal los, wegen seinem Camper und Ralf wollte gern in ein kanadische Spiele Cafe (thehexcafe.com/calgary). Ich habe die Zeit mit lesen und dösen verbracht und habe meinen Koffer neu gepackt. Samstag früh soll es ja weitergehen Richtung Staaten.

Apropos Camper: Die Besichtigung dessen durfte natürlich auch nicht fehlen:

Während Andreas überlegte, ob er Rasen mähen sollte und ich schon an den Texten für den Blog schrieb, kam eine Tornadowarnung aus. Ähnlich wie unsere NINA Warnapp. Man merkte es, der Wind wurde stärker und auch das Wolkenbild veränderte sich.

Währenddessen ist Ralf zum Spielecafé gefahren. Mit dem Navi über die Highways in den niedlichen Stadtteil Kensigton. Auch alleine kein Problem. Was soll man sagen, es war ein richtiges Spielecafé. Zwei Regale voller bekannter und unbekannter Spiele. Selbst HEAT – Pedal to the Medal war dort zu finden. Nach einer kurzen Wartezeit waren auch zwei Mitspieler gefunden. Man einigte sich auf Project L und Ralf erklärte noch kurz auf Englisch die Regeln. Das hat Ralf wohl gut gemacht. Sie haben die Regeln verstanden und somit war es ein gelungenes und gutes Spiel.

Owen, Ralf und Jack
2/3 der angebotenen Spiele
Viele Tische laden zum Spielen ein
Mit Snackbar und Spieleverkauf

Eigentlich wollten wir den Abend im Blues Can verbringen. Da die Live Musik aber erst ab 21 Uhr spielen sollte, wäre es am Abend wieder recht spät geworden. So entschieden wir uns für ein leckeres Abendessen mit den weltbesten Hamburger von Andreas, selbst gemachten Pommes und Knofibrot. Die Obstplatte, die wir gestern noch gekauft hatten gab es anschließend beim gemeinsamen Spielen vor der Haustür.

Dazu stellten wir die Gartenmöbel kurzerhand im Vorgarten auf. Andreas hat ein drei in eins Spiel. Cornhole, das „wirf ein kurzes Seil mit zwei Kugeln dran an eine Leiter“ und wirf

 kleine Scheiben in die Löcher. Jeder gegen jeden und Wer zuerst 19 Punkte erzielt hat das Spiel gewonnen, so lautete die Regel. Natürlich hat uns der Gastgeber NICHT gewinnen lassen. Auch wenn er das letzte Spiel nur knapp gewonnen hat, Andreas war der Sieger. Wir hatten sehr, sehr viel Spaß.

Wir fielen alle satt, zufrieden und müde ins Bett

Donnerstag, 29. Juni

Heute wurde Wäsche gewaschen, für jede Waschmaschinenladung gehen 2 $ in eine Spardose. Andreas möchte sich nämlich gerne bald eine neue kaufen. Er hat nur einen Toplader und die Einstellung der Programme ist sehr minimalistisch. Getrocknet wurde natürlich auf der Wäscheleine. Programmeinstellung: Calgeryische Sonne und Wind!!

Das Nachmittagsprogramm bestand darin , das Ralf noch einmal mit dem Bus nach Downtown gefahren ist, Er wollte gerne noch ein paar Fotos machen. Von Personen in der Fußgängerzone und der berauschenden Architektur.

Die beiden wünschten sich ein Video: Bitte sehr. Was die kleine Insta360 X3 nicht alles so leisten kann.
Ein Geocache darf natürlich auch nicht fehlen.

Die Architektur von Downtown ist schon sehr beeindruckend. München und Calgary sind von der Größe sehr ähnlich, aber kein Vergleich, was die Architektur hier in Calgary zu bieten hat. Trotz der schönen Architektur scheinen die Menschen hier keine große Freude zu haben – die Blicke wirken doch sehr verbissen und ernst. Weitere Bilder am Ende des Beitrages.

Petra ist derweil mit Andreas ein bisschen einkaufen gewesen. Freitag morgen sollte es ein ordentliches Frühstück geben. Außerdem brauchte das Motorrad mal wieder Benzin (Kanister aufgefüllt).

Am späten Nachmittag kam der Regen! Andreas meinte , es könnte richtig heftig werden. So mit Hagel, ob ich nicht besser Ralf von der Bushaltestelle abholen wollte. Mmmh. Nagut. Da ich aber nicht wusste, wann er in den Bus gestiegen ist, der die Centre Street bis hoch zur Huntigton Str. fährt, wartete ich eine halbe Stunde bei strömenden Regen an der Haltestelle. Hatte schon Sorge das ich bei dem heftigen Schauer nicht sehe, wie er in den Anschlussbus springt. Als ich mal auf mein Handy schaute, sah ich das ich eine SMS bekommen habe. „Bin zu Hause.“ Eine SMS! Also machte auch ich mich mit dem Auto zurück zu Andreas.

Ralf war schon trockenen Fußes Zuhause bei Andreas angekommen

Der Abend sollte ja noch länger werden. Also geduscht und angezogen. Zwischendurch wurden die Brötchen für die Hamburger vorbereitet und das Fleisch auf den Grill gelegt. So was von lecker!!

Wir fanden noch einen Parkplatz am Ranchman. Das ist eine Cowboykneipe. In der man Essen, Trinken und Tanzen kann. Auch haben sie dort einen Bullen für´s Bullenreiten. Wer es mag!

Der Außenbereich
Heute am Donnerstag war hier nichts los. Aber sont tobt hier der Bär
Sie mühte sich redlich – aber gut, jeder hat mal angefangen und wer weiß: Vielleicht wird aus ihr mal eine ganz große Country-Sängerin.

Um 9 Uhr fing der Linedance Kurs. Wir hatten viel Spaß beim zuschauen. Nach einem Bierchen reichte uns die Show.

Wir brachten Andreas nach hause und sind dann , wie wir es eigentlich für Montagabend geplant hatten zu der „Klippe“ gefahren, von wo man einen schönen Ausblick auf das beleuchtete Downtown hat.

Das ist leider auch die Wahrheit: Wie in Seattle und Vancouver ist auch hier das andere Ende der Gesellschaft zu finden. Ausnahmsweise mal ein Foto davon. Diese Situation gehört eher zu den harmlosen und ist das einzige, welches wir gemacht haben. Aber verschweigen wollen wir es nicht: Es glänzt wirklich nicht alles.
Liebe ist überall
City-Roller-Station
Die beiden wollten unbedingt ein Portrait. Chantalle hat sich schon per EMail bedankt

Sonntag, 25. Juni 2023

Was haben wir gut geschlafen, eingekuschelt in den fluffigsten Bademantel ever. Um 8 Uhr mussten wir am Parkplatz sein, da dieser nicht länger kostenfrei war. Schnell in den „Whistler Freshmarket“, ein knuspriges Baguette, O-Saft, Kekse und Bananen zum Frühstück und die spätere Weiterfahrt eingekauft. Das Auto wieder auf dem Parkplatz abgestellt , ein Tagesticket gelöst und zurück zum Hotel. Leckeres Baguette gefrühstückt während Ralf nebenbei die Fotos für den Blog hochgeladen hat. Alle Sachen eingepackt, ausgecheckt, zum Auto getragen und ab Richtung Ticketverkauf.

Jetzt mussten ja die Tickets gekauft werden. Kein Problem. Aber dann, nachdem das Ticket entwertet wurde, wussten wir nicht ob die 360⁰ Kamera dabei war. Mist, war sie natürlich nicht. Somit ist Ralf noch einmal zum Auto zurück, um sie zu holen. Das dauerte auch nicht lange und wir standen mal wieder in einer Schlange für die erste Gondel.

Zwei nette Damen stiegen mit ein und so wurde die Fahrt recht unterhaltsam. Die eine Lady erzählte uns das sie in Vancouver wohnt und hier in Whistler eine kleine Wohnung hat die sie sich mit jemanden teilt. Gekauft hat sie ihre Wohnungshälfte 2006 für 165000 Kanadische Dollar. Jetzt ist die Hälfte 550000 wert – was Olymische Spiele für eine Wertsteigerung mit sich bringen. Sie erwähnte das man zur Zeit oft unterhalb der Gondelbahn Bären sehen kann. Und Check, da saß er doch tatsächlich. Und wir sicher in der Gondel.

Nachdem wir oben ein paar Foto geknipst haben stellten wir uns wieder einmal in eine Schlange. Das machen wir ja gerne. Da die Gondelgesellschafft nur für eine Gondel mit Glasboden Geld hatte, dauerte es immer 15 Minuten ehe sie wieder am Eingang ist.

Petra machte sich schon Sorgen wegen der Höhe. Der Glasboden ging aber Gottsei Dank nicht über den ganzen Boden der Gondel. Sondern nur ein Stück in der Mitte mit Handlauf. Easypeasy! Auch hier oben wurden schöne Fotos geknipst und Filmchen gedreht. Einige Touristen machten sich auf den Weg zu einer Wanderung oder fuhren noch eine Station höher. Dort gab es ein Hängebrücke! Nichts für Petra!! Unterwegs waren auch viele downhill Fahrer jeder Altersklasse. Im Ort unten hatten wir schon Kinder ab 6 Jahre auf ihren Mountainbikes gesehen. Krass.

Wir sind dann wieder zurück, wollten wir doch am späten Abend in Calgary sein. Also zurück mit Gondel Nummer eins, diesmal ohne Glasboden und mit Gondel Nummer zwei, hier sahen wir dann den Bären wieder. Er scheuerte sein Hinterteil an einem Stein. Wie niedlich!!

Auf dem Rückweg versuchte Ralf die kleine Kamera während einer Aufnahme unter Wasser zu halten, während ich ihm gemütlich zuschaute.

Vielleicht kann man hier auch Filme abspielen, dann könnt ihr das Ergebnis sehen.

Nachdem wir die Adresse ins Navi eingegeben hatten, ging es auch schon los Richtung Kamloops. Unsere erste Ziel zum Tanken. Einen ersten Zwischenstopp an einem Fluss genossen wir sehr. Aufgeheizt von der brennenden Sonne tat eine Abkühlung im Fluss gut. Ralf mit Filmkamera fast bist zu den Oberschenkeln im Wasser. Ich nur die Füsse, reichte mir wirklich.

Und weiter ging die Fahrt hoch und runter, vorbei an hohen Bergen und tiefen Tälern, mal mit Regen mal ohne. Alles sehr beeindruckend. Für Ralf neu, ich kannte es ja schon. Da wir irgendwann bei Andreas ankommen wollten, blieb es bei dem einen Zwischenstop – eine weise Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Das Navi zeigt einem ja immer an, wie weit es bis zum nächsten Abbiegen ist. Dafür hatten wir ab irgendeinem Punkt sehr viel Zeit: über 600 km auf ein und derselben Straße bleiben:

In Golden tauschten wir den Fahrer. Ralf ist schon solange gefahren, dass nun Petra das Steuer übernehmen durfte. Weit war es ja nicht mehr. Gute 260 km, und eine Strecke die Petra schon von 2018 (wenn auch in anderer Richtung) kannte. Doch leider war der Highway 1 ab Golden Richtung Calgary gesperrt! Warum sagt einem das keiner, dann wären wir gleich eine andere Strecke gefahren. So mussten wir nun einen Umweg von ca 200 km und zeitlich einen von an die 2 1/2 Stunden. Auf dem alten Highway 1 (95) Richtung Süden nach Radium Hot Springs und dann wieder hoch (93) über Kottenay Crossing nach Castle Junction am Castle Mountain, wo wir dann wieder auf den 1er Highway Richtung Calgary kamen. Von der schönen Gegend hatten wir nichts!!! Es war schon ganz dunkel. Eigentlich wären wir zum Eintreffen der Dunkelheit in Banf gewesen, aber nein. Das war schon sehr ärgerlich, da wir beide sehr müde waren und die Fahrerei echt an die Substanz ging.

Zu erwähnen gibt es noch, das wir in Kamloops in einem Costco einkaufen wollten. Eigentlich hätten wir das nicht gedurft, da wir keine Memberkarte haben. Der Mann am Eingang hat nicht nachgefragt und somit sind wir rein. Wir wollten nur noch ein paar Kekse und einen Salat zum Abendbrot für unterwegs kaufen. An der Selbstbedienungskasse fiel dann auf, das wir nicht dort sein dürfen. Die freundliche Kassierein holte ihren Vorgesetzten, der loggte sich ein und unsere Ware plus ein geschenktes Paket mit Blaubeer Bagels wurden über den Scanner gezogen. Dann das nächste Drama, unsere Kreditkarten wurden nicht akzeptiert. Okay dann bar! Ohhh Mist, nur US $. Das wäre aber kein Problem. Also schnell gezahlt und nichts wie raus. Wir hoffen sehr, das der Mann am Eingang keine Probleme deswegen bekommen hat. Getankt haben wir bei Costco nicht. Soooviel Bares haben wir nun nicht! Den fast 1,2 kg schweren Salat mit Dressing und Hirtenkäse haben wir während der Fahrt gesnackt. Der war echt lecker!!

Gegen 2 Uhr nachts haben wir dann Andreas wach gemacht. Er hatte so lange am Feuer auf uns gewartet. Wir haben dann nur noch den Wagen ausgeräumt, ein wenig erzählt das Bett bezogen und sind dann sofort eigeschlafen.

Mittwoch, 28. Juni 2023

Heute sollte nicht Frühstück sondern, mit der Fallnummer 230 224 189 von letzte Nacht ausgestattet, der Telefonanruf bei Thrifty als erstes auf dem Programm stehen. Diesmal keine Wartezeit, dafür nach einer kurzen guten Beratung eine eher schlechte. Die Mitarbeiterin änderte den Plan und schlug vor einen Reparaturdienst zu beaufragen und fragte, ob das okay ist? Na klar, könnte die Sache ja vereinfachen. Doch leider nein, da sie auf einen Service aus den Staaten bestand. Fahrzeit 7 oder 11 Stunden (aus Spokane oder Seattle). Wir sagten, dass es doch nicht wahr sein kann, dass sie keinen Service aus Calgary findet. Doch egal wie wir argumentierten, unser Gespräch drehte sich im Kreis. Also brachen wir nach einer guten Stunden dass Gespräch ab und fuhren zum Flughafen. Falls wir da keine Lösung finden sollten, konnten wir ja immer noch einmal bei Thrifty anrufen.

Andreas fuhr uns zum mit seinem Truck zum Flughafen. Dort angekommen, trafen wir auf einen sehr netten, freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter. Er hatte unser Problem verstanden und suchte nach einer Lösung. Sein Problem: Er brauchte, quasi im Tausch, ein US-Auto, also ein in den USA zugelassenes Fahrzeug. Nachdem geklärt war, dass sie eines hatten, konnte Andreas noch Hause fahren und wir den Rest der Formalitäten erledigen. Leider hatte Ralf alles nötige mitgenommen – bis auf sein Portemonnaie. Somit fehlte der erforderliche Führerschein. Der internationale Führerschein alleine reichte ihm nicht. Damned. Nach kurzer Rückfrage bei der Managerin, war dass dann doch okay. Also weiter im Prozess. „Jetzt die Kreditkarte bitte“. Klar, die war natürlich auch im Portemonnaie. Also drei Schritte zurück und Petra als Hauptfahrerin eintragen. Keine Ahnung, wie oft er Dinge überprüft und im Computer eingegeben hat. Irgendwann war er ferig und es musste nur noch der Abschleppdienst instruiert werden: Wo abholen und wo hin bringen. Mit der Zieladresse versorgt durfte das dann Ralf wieder übernehmen. Okay, lernen wir das auch noch. Doch obwohl der Road assistance service schon alle Informationen hatte (so viele waren es ja nicht, und die Fallnummer hatte Ralf ihm auch noch gegeben), wurden weiter Fragen gestellt, die Ralf nicht sicher beantworten konnte. Nach einer weiteren Wartezeit hat dann der freundliche Mitarbeiter Ralfs Angaben wiederholt und dann ging es endlich weiter. „Der Abschleppdienst ist in 60 Minuten am Auto. Ist das okay?“. Ja, kein Problem, der Rest würde nicht mehr lange dauern. Weitere 10 Minuten später waren dann endlich alle Formalitäten erledigt und es ging zum Auto.

Dort dann die nächste Enttäuschung: Das US-Auto war kein SUV mehr sondern eine Limosine. Grrrr. Noch einmal zurück zum Schalter. Aber es lies sich leider nichts machen: Entscheidung zwischen Pest oder Cholera. Wir nahmen das Auto, in der Hoffnung, es in den Staaten noch einmal tauschen zu können. Egal, zurüch zu Andreas.

Schnell noch den Meilenstand ablesen und alle Klamotten raus aus dem Auto. Für den Meilenstand musste die Zündung gestartet werden und wow: Das Auto sprang einfach an! Triple grrrrrrrr. Aber lieber erstmal ein heiles, kleines Auto als ein womöglich großes kaputtes.

Den Rest des Nachmittages verbrachten wir dann damit ein Motel zu buchen und uns Infos zum Glacier NP einzuholen und uns auf den Bingo-Abend vorzubereiten.

Ja richtig: Bingo. Aber nicht Rentner-Bingo sondern Musik-Bingo. Der DJ verteilte Zettel mit einem 5x 5 Raster mit Songtiteln, spielte Titel an und nannte den Titel. Wer den Titel in seinem Raster hatte, kreutzte diesen ab. Wer als erstes die vorgegebene Bingo-Aufgabe fertig, darf Bingo rufen und hat gewonnen. War wirklich funny.

Dienstag, 27.6.

Den Dienstag verbrachten wir in Downtown. Zusammen mit Andreas fuhren wir per Bus Richtung Innenstadt. Als erstes sahen wir The Bow. Für Petra nicht unbekannt. Ralf staunte nicht schlecht. Wir gingen eine +15 Treppe hoch um in die Mall zum A & W zu kommen.

Dort frühstückten wir ein in All Canadian breakfast, mit Toast, Würstchen, Rösti, Spiegeleiern, Speck und Marmelade inc. Kaffee. Das sollte bis doch bis zum Abendbrot reichen. Während des Frühstücks rief Jana an. Sie wollte nur mal Wissen wie es uns so geht.

Nach dem Frühstück gingen wir Richtung 11 Street SW. Dort liegt ein Fotoladen, „The camera Shop, den Ralf gerne besuchen wollte. Zur Info: Auf einer sehr guten Webseite für Kameratechnik und Foto (dpreview.com) zeigen Chris Niccolls und Jordan sehr unterhaltsame, informative Bilder und Videos. Chris hat früher in diesem Laden gearbeitet und da wollte Ralf halt mal reinschauen. Und wie es der Zufall wollte war zwar nicht Chris aber dafür Jordan im Laden anwesend und holte sich Equipment ab. Na klar: ralf ist natürlich auf ihn zugegangen und hat sich für die tolle Arbeit, die die beiden leisten bedankt und ein klein wenig Smalltalk betrieben (im Rahmen seiner bescheidenen Möglichkeiten). Unterwegs zeigte uns Andreas Skyscraper an/in denen er gearbeitet hat. Während sich Ralf ausgiebig mit dem Fachpersonal im Camera Shop austauschte, gingen Andreas und ich in einen ‚Edeka‘. Andreas brauchte ein kleinen Snack und etwas zu trinken. Da wir schneller mit dem Einkaufen waren, suchten wir Ralf im Kameraladen. Bevor wir ihn sahen, hörten wir ihn schon. Fachsimpeln mit den Verkäufern. Ich hatte das Gefühl, das Ralf mehr Informationen an die Verkäufer weitergegeben, als er zurück bekommen hat. Sie waren sehr faziniert vom Fischauge. Irgendwann war es aber genug und Ralf musste leider den Laden verlassen.

Das nächste Ziel war die peace bridge am Bow river. Unterwegs gab es mehrer Stopps, da Ralf immerwieder seine Kamera rausholen musste um die Architektur dieser tollen Stadt im Bild festhalten wollte. Leider war die peace bridge under construction. Ein Bauzaun war aufgestellt. Somit sind die Fotos nicht sooo schön. Gut das Petra schon 2018 Fotos gemacht hat ;). Andreas hat uns dann verlassen und wir zwei sind alleine weiter. Haben den ein und anderen Cache gefunden und natürlich fotografiert und Filme gedreht.

Einen kleinen Abstecher in die Fußgängerzone in der 8th street kurz am eisernen Pferd und am Seattle Tower vorbei. Dann wollten wir noch den Drahtkopf vor dem „The Bow“ fotografieren. Währenddessen fing es dann auch noch an zu regnen. Einen kurzen Schauer später saßen wir auch schon im Bus Nr 301 der die Center Street bis hoch zur 78th Street fährt, wo wir ausstiegen. Dieser Bus hielt nicht an jeder Station, war aber trotzdem sehr voll. Immerwieder stand der Busfahrer auf und bat seine Gäste weiter nach hinten durchzugehen. Er ließ sogar Fahrgäste an der Haltestelle stehen. Außerdem fuhr er ziehmlich zackig an und bremste voll. So dass gutes Festhalten hier nur die Option sein konnte.

Petra erkannte die richtige Bushaltestelle, so dass wir auch den Anschlußbus sicher gefunden haben. Dann waren es nur noch wenige Meter und wir waren wieder bei Andreas.

Hier wurde schnell für das Abendessen eingedeckt, gegessen und erzählt. Andreas empfahl uns schon am Dienstagabend zur „Klippe“ und zum „Nose Hill“zu fahren um am Abend Fotos von Downtown zu machen. Also Fototasche gepackt und dem Garmin gesagt wo es uns hinbringen solllte. Andreas verabschiedete sich ins Bett und Petra und Ralf machten sich auf den Weg zum Auto.

Und nun begann das Drama. Die Stratgeräusche waren sehr ungewöhnlich, aber trotzdem startete der Motor. Allerdings nur, um 2 Sekunden später wieder auszugehen. Das wiederholten wir ein paarmal, jedoch ohne irgendeine Verbesserung. Nun gut, wir haben für diesen Zweck ja extra einen Service dazugebucht und dieser Service war nur einen Anruf weit entfernt. Einen Anruf und 45 Minuten Wartezeit in der Warteschlange. Warum erinnert mich dass an Sacramento 2008? Kleiner Unterschied zu damals: Diesmal konnte Ralf im Auto und nicht vor dem Auto warten. Der Servicemitarbeiter war sehr nett und hilfsbereit und fand realtiv schnell (20 Minuten) eine Lösung: Austausch des Fahrzeuges, organisiert über den Thrifty-Schalter am Flughafen. Details sollten mit einem Anruf am Mittwochmorgen geklärt werden. Somit konnten wir, mehr oder weniger beruhigt, einschlafen.

Montag, 26.6.23

Nach der langen und anstrengenden Fahrt haben wir am Montag fast bis um 10 Uhr geschlafen. das musste wohl so sein! Wir haben ja schließlich Urlaub. Nach einem kleinen gemütlichen Frühstück unter dem Apfelbaum von Andreas sind wir gemeinsam zu einem großen Outdoor Laden (Outdoor World, Bass Pro Shops) gefahren.

Die Jungs interessierten sich für die Quads und Boote die gleich am Anfang standen. Petra ist gleich zu den Sonderangeboten gegangen. Im Laden gibt es die unterschiedlichesten Outdoorabteilungen. Natürlich Kleidung, alles rund um das Zelten, verschiedenste Angel und Köder, und alles für das Jagen. Unfassbar wieviele Gewehre und Zeug es dafür gibt (Das haben wir absichtlich nicht fotografiert). Auch die Ententröten und Tarnzelte. Ohne Worte.

Angeschlossen ist der Laden an eine Mall (Crossiron Mill), durch die wir dann auch noch schlenderten. Hier und da in die Geschäfte gingen um zu schauen. Und wieder ein Laden mit einmr super unfangreichen Brettspielangebot. Wirklich beeindruckend. Sogar ein Gloomhaven für 250 Cad$ und Eclipse für 300 cad$ – und das in einer Mall. Richtig in Einkaufsstimmung waren wir noch nicht, wir waren doch noch etwas träge. Ein paar Lebensmittel mussten noch gekauft werden, dieses wollte Andreas in einem Costco machen. Da wir jetzt Andreas dabei hatten, der eine Mitgliedskarte und eine für diesen Laden brauchbare Kreditkarte hat, war das alles ganz einfach. Zur Erinnerung: Costco gibt es nur Artikel in Grossmengen. Kleine Packungseinheiten sucht man hier vergeblich.

Packstationen sind ja nichts besonderes mehr. Hier gibt es allerdings sogar eine Amazon-eigene Packstation in der Mall. Online-Handel trifft stationären Handel: Eigentlich für beide eine Win-Win-Situation. In Deutschland wahrscheinlich undenkbar.

Dann noch schnell in einen Walmart, soft drinks kaufen und ab nach hause. Wir haben uns länger in der Mall aufgehalten als wir wollten, somit kamen wir erst sehr spät bei Andreas an. Wir wollten ja noch lecker Steaks essen. Abendbrot gab es also erst um ca. halb zehn. Wir aßen gemütlich auf der Terasse mit einem kleinen Feuerchen nebenan.

Samstag, 24.6.23

Heute mal wieder ein Bewegungstag – die Füße sollen ja schließlich wissen, dass wir noch im Urlaub sind. Doch bevor es losging, musste erst noch die nächste Übernachtung gebucht werden. Der eigentliche Plan für die Überfahrt nach Calgary wurde etwas verkürzt: Der Baumwipfelpfad entfiel, da er direkt hinter Vancouver lag und so die nächste Übernachtung kaum näher an Andreas lag. Na gut, bleibt noch die Gondelfahrt in Whisper. Die Übernachtungsmöglichkeiten in den Bergen sind natürlich eingeschränkt – hier wohnt schließlich kaum jemand. Und neben der Reisezeit ist auch noch Wochenende. Da sind die Vermieter etwas anspruchsvoller und möchten einem mindestens zwei Nächte hintereinander anbieten: Das ist keine Option für uns. Also etwas länger suchen und dann irgenwann beim Excetutive Inn at Whistler Village & Mountain Side Hotel fündig geworden. Jetzt noch schnel die Karten für die Gondelfahrt buchen. Oje: Das muss 72 Stunden im Voraus erfolgen. Okay, dass schaffen wir nicht mehr. Vielleicht haben wir Vortor etwas Glück und bekommen doch noch Karten. Jetzt aber los in den Stanley-Park.

Ui: Das hatten wir uns anders vorgestellt: Der östlichere Teil ist doch eher ein reiner Wander- und Fahrradfahrerbereich. Außer Bäumen wird einem hier nicht sonderlich viel geboten. So musste die Geocache-Maschine etwas Abwechslung bieten. Ein kleines Highlight: Zwei Polizistinnen zu Pferde, die uns ihre Hilfe, mehr oder weniger ungefragt anboten: Sie erklärten uns den Weg, wir bedankten uns und zeigten ihnen unser Navi. Da waren sie auch schon wieder weg und wir standen ohne Foto da – Shit happens.

Apropos Shit happens: Kurz vorm … Point gab es noch ein Historic Monument, einen Baumstamm, zu sehen. Dank der geringen Anzahl an Attraktionen wurde das Monument mitgenommen und fotografiert. Hinter diesem ging eine Straße lang, und plötzlich, wie aus dem nichts, gab es einen Unfall mit einem Auto und drei Fahrradfahrern. Ein Autofahrer wollte wohl links auf den Platz vom Monument abbiegen und die Radler haben wahrscheinlich versucht, an ihm vorbeizufahren oder haben ihn übersehen. Genau gesehen haben wir es nicht, aber es knallte ein paar mal und anschließend lagen drei Radler auf der Straße. Hilfe war schnell zur Stelle, so dass wir uns, Gott sei Dank, von der Unfallstelle fernhalten konnten. Soweit wir es sehen konnten, war, noch einmal Gott sei Dank, keine der Radler schwer verletzt, alle waren bei Bewusstsein und ein oder zwei konnten sich selbstständig von der Straße entfernen. Wir hoffen, dass es allen Beteiligten, den Umständen entsprechend, gut geht.

Am Prospect Point Lookout angekommen, begann es prompt zu regnen. So war die Aussicht noch schlechter als vorher. FOTO.

Jetzt ging es zurück zum Parkeingang. Der Rückweg war noch unspektakulärer als der Hinweg. Zur Ehrenrettung des Parks muss man jedoch sagen, dass sein Redwood-Baumbestand schon sehr beeindruckend ist. Wer jemals vor so einem Baumriesen gestanden hat, wird das nachvollziehen können: Wie hoch Mutter Natur ganz ohne Baugenehmigung, Statik, Stahl und Beton Pflanzen wachsen lassen kann, ist schon irre.

Irre war auch, wie schnell Hilfe für unsere plattgelatschten Füße daherkam. Am eigentlich Park und seinem Eingang, wir haben den Park quasi von der Einheimischenseite betreten, gab es einen gutfrequentierten Busbahnhof. Nach kurzem Nachfragen hatten wir das Vergnügen, von einem der Oberleitungsbusse nach Chinatown gebracht zu werden. Bezaht mit Kreditkarte per TAP. Das ging sogar einigermaßen flott.

Jetzt brauchten wir nur noch zum Concord Community Park bzw. Creed Side Park gehen und schon konnten wir entspannt bei den Drachenbootrennen zuschauen. Das Ganze war ein nettes kleines Volksfest mit durchaus ambitionierten Drachenbootfahrern. Das kannten wir nur eher als Spaßveranstaltung.

Auf dem Rückweg zum Auto nahmen wir noch ein paar Fotos und ein paar Minuten vom beginnenden Jazz-Festival mit.

Das hässlichste Gebäude Vancouvers – mitten in Downtown

Nach drei Tagen Großstadtflair wurde es jetzt aber Zeit, sich in die Berge zurückzuziehen: Wir traten den Weg nach Whistler an. Bis auf den holprigen Start (kleiner Fahrfehler [aufpassen, wenn man die rechte Fahrspur nutzt!] mit mittelgroßer Auswirkung [die unnötige, überflüssige Fahrt nach Downtown fand im Stau statt]) lief alles problemlos. Nach ein paar Kilometern übernahm Petra das Fahren durch die atemberaubende Landschaft links und rechts vom 99er Highway. Schneebedeckte Berge (Mount Garibaldi, 2678 m), die breite Wasserbucht des Howe Sound, umgeben von nicht endenwollenden Wäldern. War Seattle mit seiner Landschaft schon sehr schön so ist die Landschaft, die weitesgehend unberührt sein dürfte, einfach umwerfend.

In Squamish durften wir nun zum ersten Mal, seit unserem Start in Seattle tanken. Besser ist das. Nicht das wir irgendwo in den Rockies ohne Sprit liegen bleiben! Leider dauererte der Tankvorgang etwas. Erst stellte sich ein Tanklaster quer vor ein paar Zapfsäulen (die Tankstele musste betankt werden) dann mussten wir noch in Erfahrung bringen, was der Chrysler denn so trinkt. Unter dem Stichwort „Gas“ im Inhaltsverzeichnis wurde Mann nich fündig. Als Frau ihm sagte, das es hier „Fuel“ heißt, fanden wir die richtige Oktanzahl und konnten tanken.

Und wieder rauf auf den Highway 99 Richtig Norden. Rauf und runter, erlaubte Geschwindigkeit nicht höher als 90 km/h. Dann kamen wir in Whistler an und wollten gerne noch die Tickets für die Gondel buchen und einkaufen, aber was soll ich sagen? Wer zu spät kommt, bekommt nichts mehr. Wir haben ja beim Drachenbootfestival gegessen und ein paar Reste sind noch in der Tasche. Kein Problem. Dann weiter zum Hotel. Ralf sprach mit einem Hotelmanager, einem Österreicher, der uns zusicherte das wir morgen noch Karten bekommen. Wir sind gespannt.

Kurz vor dem Hotel geparkt und eingecheckt. Leider war in der hauseigenem Garage kein Stellplatz für uns frei und so musste unser Auto auf einem öffentlichem Parkplatz die Nacht verbringen.

Unsere Aufgaben am Abend: Duschen, Blog schreiben, Fotos hochladen, Handy und dergleichen aufladen und ins Bett fallen.

Freitag, 23. Juni

Aufwachen, Geräte anschließen, Blog einträge verfassen, Fotos sichern, Klamotten packen, duschen und schick anziehen. Wir mussten um 11:15 in Mukilteo sein, dort feierte Steve seine 40. jährige Zugehörigkeit bei Boeing mit seiner Familie, Arbeitskollegen und uns. Er hat uns einfach mal mit eingeplant!!!!

Wir lernten Anna (Tochter) und Derek mit Angela und Cara schon auf dem Parkplatz kennen. Sandy, seine Ma und ihren Lebensgefährten Dirk (ich hoffe ich habe das richtig verstanden) , sowie Erica 8Tochter) und Emma stellte er uns im Restaurant vor. Alles neue Verwandte. Ist das nicht schön!!!

Jeder Gast durfte auf einen Bild seine Glückwünsche an Steve schreiben und sich einen Aufkleber mit seinem Namen an die Brust kleben. Ralf schrieb auf seinen: Ralf Ellersiek, Cousin from Steve in 7th ancestor! Und ich auf meinem: Petra, wife from the cousin of Steve in 7th ancestor. Witzig!!! Als alle Platz genommen haben wurde Steve durch einen Mitarbeiter geehrt und bekam eine Urkunde und viel Applaus.

Zuerst stellte er uns vor. Weiteste anreise und erzählte wer wir sind. Dann durften wir uns erheben und alle haben sich gefreut und klatschten. Jetzt kennt uns bestimmt jeder bei Boeing. Herrlich!!

Wir hatten nette Gespräche mit unseren Tischnachbarn, allesamt Kollegen von Steve und ein leckeres Essen. Salat, Lachs und leckere Muffins sowie einen dänischen Kuchen den Sylvia extra für Steve in einer Bäckerei bestellt hat (Steve hat auch Verwandschaft in Dänemark). Der war so richtig nach unserem Geschmack. Voller Marzipangeschmack. Mmmmhhh.

Die Feiergesellschaft wurde mit der Zeit immer kleinen. Die Arbeitskollegen kamen in der Mittagspause zum Feiern und gingen danach wieder brav zur Arbeit. Sehr vorbildlich. Somit waren wir mit die letzten, gehören ja zur Familie, da bleibt man bis zum Schluß. Wir machten noch ein paar gemeinsame Fotos und verabschiedeten uns dann mit dem versprechen uns hoffentlich bald wieder zu sehen. Danke Steve und Sylivia . Es war schön ein paar Stunden mit euch zu verbringen. Passt auf euch auf. God bless you.

Dann machten wir uns auf den Weg nach Vancouver!! Halt, einen Cache mussten wir auch noch finden. Cachemaschine an und zack gefunden.

Auf der Interstate 5 ging es ca 125 Meilen Richtung Norden. Ralf brachte uns sicher zum Grenzübergang, während Petra versuchte die Ereignisse des Vortages zu verfassen. In einer Baustelle ertönte plötzlich eine Sirene. Eine Polizeistreife wollte schnell vorbei. Im Rückspiegel sahen wir, das die Autos nicht zur Seite fuhren. Hallo: Baustelle!!!! Wir wusste auch nicht wohin wir sollten, taten es dann aber den Amerikanern gleich und fuhren rechts in die Baustelle. Gut das kein Absatz in der Fahrbahndecke und die Straße nicht frisch geteert war. In Luft auflösen kann man sich auch nicht in den USA.

Kurz vor dem Grenzübergang hielt Ralf für Fotos an und ich suchte die Pässe, Rückflugtickets und Autopapiere für den Grenzbeamten zusammen. Wir brauchten allerdings nur unsere Pässe vorzeigen und Fragen Beantworten., z. B. ob wir schon mal eingereist sind, wie lange wir in Kanada bleiben, wann wir zurückfliegen, ob wir Waffen oder Drogen dabei haben. Wir beantworteten alle Fragen gewisssenhaft und durften einreisen. Bis nach Vancouver waren es dann noch 45 km (überraschung in Kanada: wieder metrische Angaben).

Unser Hotel fanden wir schnell und durften auch den kostenpflichtigen Parkplatz hinter dem Haus nutzen. Einchecken und schnell noch eine kleine entspannte Runde nach downtown incl. Musiker am Straßenrand, interessante Menschen (Rollschuhfahrein, Chipstütenverteiler, Rad- und Skateboardfahrer, Sportler, Touristen und Einheimische) und fazinierend zu den Hochhäusern schauen. Auch roch es hier oft süßlich und die Leute waren wirklich gut drauf. Liegt wohl am Cannabis welches man hier legal erwerben kann. Aber keine Sorge, Petra, kann ja nicht rauchen!!

Dann wurde es Zeit zurück zu gehen. Die letzten Tage waren super aber auch sehr anstrengend. Schnell die wichtigen Sachen noch aus dem Auto geholt (Kühlbox usw.), und auf dem Zimmer gleich alle aufladbaren Geräte an die Dose gehängt. Das erste Mal am Abend. Duschen, Blog schreiben, Nachrichten lesen, Einschlafen!