Samstag, 2. August 2008: Hollywood

Wie oft begann der Tag mit einem Motel-Frühstück. Danach fuhr Petra uns nach Hollywood in ein Parkhaus super nah am Hollywood Boulevard. Vorm Chinese Theater kämpfte Jan gegen Captain Jack Sparrow und gewann sein erstes Autogramm. Ralf schoss vom Kampf ein paar Fotos, dafür verlangte Jack Sparrow allerdings einen Tipp (Trinkgeld). Super, wenn das so weiter geht sind wir mittags pleite. Schauspieler präsentierten sich als Supermann, Spiderman, Micky Mouse, den Kiss Sänger mit der langen Zunge, Michael Jackson, einer von den Transformers, Superwoman, Jocker uvm. und alle verlangten für ein Foto einen Tipp.In den letzten 17 Jahren hat sich dort am Walk of Fame viel getan. Wiedererkannt haben Petra und Ralf nur die Fuß- und Handabdrücke sowie die Unterschriften der Stars. Gebaut wurde eine Mal mit fünf Etagen und riesiger Plaza. Im Zentrum eine Bühne, auf er zu der Zeit eine Girlieband ihren Sound checkte. Also erst einmal shoppen. Shoppen macht hungrig. Nach einem kleinen Snack vertraten wir uns noch die Beine und liefen parallel die Blocks rauf und runter. Gingen in verschiedene Läden ein und aus. In L.A. kann man wirklich die komischten Dinge kaufen. High Heels (Stöckelschuhe) scheinen hier der Renner zu sein, es gibt sie in unterschiedlichen Höhen und Farben. Aber Jana wollte kein Paar anprobieren, nur gucken.

Und es war heiß. Zum Abendbrot wollten die Kinder im Hotel sein. Eine Runde schwimmen. Dort angekommen hat es sich sehr abgekühlt, keiner wollte mehr in den Pool. Lieber etwas Essen gehen. Die Pizzeria, die das Motel empfohlen hatte, hatte nur einen Bringdienst. Mist (Kommentar Jonas). Hamburger: Oh nein (Kommentar Petra). Dann erreichten wir einen Mexikaner (Chilli). Hörte sich Prima an. Also rein. Für Jonas mexikanisches Hühnchen mit Fries und Maiskolben. Jana futterte eine Kinderportion Spare Rips, Jan und Ralf teilten sich 1 ½ Teller Spare Rips und für Petra gab es einen leckeren Hühnchenbrustsalat. Satt verließen wir das Lokal beschlossen aber noch schnell einzukaufen. Kann soweit nicht sein, aber wir brauchten unbedingt noch Milch und O-Saft. Die beiden kleinen Jungs wollten aber lieber zurück zum Motel, ins Internet und X-Games schauen. Also machten sich die drei übrigen auf den Weg. Jana wollte dafür aber ein Eis. Leider dauerte es einige Zeit einen Laden zu finden und so war es schon recht spät als Jana, Petra und Ralf das Motel wieder erreichten. Jonas erzählte noch schnell, dass Jan mit seinen Heelys hingefallen war, das das herannahende Auto aber Gott sei Dank nur über seinen Trinkbecher gefahren war und Jan nicht erwischt hatte. Schreck lass nach. Gute erholsame Nacht.

Freitag, 1. August 2008: Fahrt nach Los Angeles

Der Pool war sauber, also ging es für die Kinder als erstes wieder in den Pool, während die Eltern die nächsten Streckenabschnitte des Urlaubes planten. Man möchte ja noch zu den Universal Studios und nach DisneyLand. Die Motels sind gebucht, die Kinder geduscht, dann kann es ja mal wieder losgehen. Jonas hatte im Pool erfahren, dass der WalMart auch IPods verkauft, als mussten wir noch einen Abstecher in diesen Laden machen. Leider gab es dort keine IPods mehr, aber ein paar Sandschuhe für Jana. Ist sie wenigstens glücklich gemacht worden. Und dann haben wir auch endlich den Donutladen entdeckt. 9 Donuts und ein Croissant bitte. Als Zugabe gab es noch die Löcher extra dazu. Herzlichen Dank dafür. Jetzt fuhr uns Ralf nach Oxnard, dort soll es auch einen Best Buy geben. Dort angekommen, erreichten die Herren der Schöpfung ihre Höchstgeschwindigkeit. Schneller als die Mädchen gucken konnten, waren sie weg. Die einen bei den IPods, der andere bei den Gitarren und Drums der Xbox360. So sind die Jungs einen ganzen Tag beschäftigt und völlig zufrieden. Kein Grund zum Nörgeln. Jan war vom Schlagzeug nicht mehr wegzubekommen und Jonas zockte uns an der Gitarre ab. Eigentlich wollten wir auf der Strecke auch mal hin und wieder ans Meer, aber ohne zu bezahlen war das leider nicht möglich – und für ein paar Minuten Meer wollten wir kein Geld ausgeben. Pah, dann eben nicht! Spaß hatten wir dann aber noch mit einem Pelikan. In einem Mini-Park an der Küste, wo wir mal wieder Baseball spielten (okay, okay, wir taten wenigstens so) döste er in der Sonne herum und lies sich bereitwillig fotografieren. Er blieb die ganze Zeit bei uns und zum Schluss sogar so nah, dass wir ihn hätten streicheln können. Sowas, und dann meldet sich plötzlich der Magen wieder. Er blieb die Schnell zum Motel einchecken und dann ab zum Abendbrot.

Donnerstag, 31. Juli 2008: Pismo Beach

In Pismo Beach aufgewacht. Jana und Jan wollten noch schnell in den Pool. Hier ist es so, wie es im Morro Bay hätte sein sollen: Sonne, Strand, Hitze und sogar eine große Outlet-Mal. Die musste natürlich ausgiebig besucht werden. Nicht sonderlich spannend, aber dafür entspannend. Anschließend vertrieben wir uns die Zeit noch am Strand mit Baseball-spielen.Um noch ein wenig nach technischem Equipment zu schauen (XBOX 360, IPod, DVDs) suchten wir nach dem nächsten Best Buy, die amerikanische Variante von Media Markt. Jonas hatte seinen Job als Co-Pilot sehr gut gemacht und so vertrauten wir ihm auch weiterhin, es gab ja keinen Anlass, an seinen Fähigkeiten zu zweifeln. Wie nicht anders zu erwarten, lotste er uns auch auf direktem Weg zum Laden. In diesem waren sie jedoch nicht gut drauf: viel zu laut und keine Beratung – nein, so gibt es von uns keinen Dollar. Wir beschlossen, in Los Angeles den nächsten aufzusuchen und fuhren zum Motel weiter. Plötzlich meinte der Co-Pilot: „Eh, hier gibt es sogar drei Best Buy-Läden!“. Fast wie im Film drehten wir schlagartig auf dem Highway um und ließen uns von Jonas lotsen. Nach mehrmaligem Hin und Her in Santa Maria mussten wir jedoch feststellen, dass es zwar mehrere Best Buy gab, aber nur einer davon ein Elektronikladen war. Na ja, so wurde wenigstens der Sprit im Tank weniger. Zum Trost gab es dann in Lompoc mal wieder was von TacoBell.

Mittwoch, 30. Juli 2008: Fresno

In Freno machten wir nur kurz stopp zum Übernachten, am Morgen ging es gleich weiter nach Morro Bay. Natürlich frühstückten wir noch und kauften Verpflegung. Die Essensvorräte gehen in den USA genauso schnell weg wie zu Hause. In Fresno hätten wir auch länger bleiben können, dass was wir dort gesehen haben war recht angenehm. Natürlich gab es auch dort wieder einen REI-Store dort versuchten wir erneut Travel Bugs zu kaufen. Petra musste der Verkäuferin erst verständlich machen was das ist. Dafür telefonierte sie in Kalifornien herum, ob wir die Dinger hier überhaupt kaufen können. Das alles dauerte eine Weile und ein positives Ergebnis gab es auch nicht. Na gut, müssen wir die Travel Bugs eben online bestellen.Die Fahrt erwies sich als ziemlich öde. Heiß und eine langweilige Gegend. Wenig Abwechslung. An einem Parkplatz machten wir unter Bäumen halt, lockerten unsere müden Knochen bei einem Ballspiel auf und zogen dann die letzten Meilen bis Morro Bay. Manchmal konnte man meinen, man hätte sich verfahren. Die Gegend war schon komisch. An verlassene Häuser und Obstplantagen umgeben von Bergen und Hügel vorbei, erreichten wir Morro Bay unter grauem Himmel. Was zum Teufel soll das denn. Ans Meer gehört die Sonne aber die war irgendwo über der grauen Wolkendecke. UUUaaaaaaah. Am Motel beschlossen wir weiterzufahren. Was sollten wir hier bei schlechtem Wetter. Schnell ein Motel in Pismo Beach klargemacht und los ging es wieder. Natürlich besichtigten wir dieses kleine Städtchen, welches Petra und Ralf 1991 das letzte Mal bei Sonne genießen durften, noch mit dem Auto. Da wir noch hungrig waren, kehrten wir noch in den „Hungry Fisherman“ ein, indem es leckeren Fisch für alle gab. Ein älteres Ehepaar am Nachbartisch erzählte uns, dass das Wetter oft schlecht ist. Was sie aber nicht schlimm finden. 10 Meilen östlich ist es unerträglich heiß und deshalb kommen viele Leute um sich an der Küstenregion „abzukühlen“. Nach weiteren Gesprächsthemen fuhren wir endlich weiter.

Dienstag, 29. Juli 2008: Bodie und Yosemite, Tag 2

Jonas wollte noch etwas erleben, also machten wir uns auf nach Bodie. Das ist eine Geisterstadt, mit noch erhalten Häusern aus deren Blütezeit (um 1879 gab es in der Stadt drei Brauereien, 65 Saloons und Tanzhallen und 10.000 Einwohner). Mitte des 20 Jahrhunderts, war die Stadt quasi ausgestorben und man erklärte wie zum State Park, der so wie er war konserviert wurde. Erst durften wir noch auf einer geteerten Straße (7 Meilen) fahren, dann ging es auf eine Schotterpiste die letzten 3 Meilen bis Bodie. Auf der Strecke gab es nichts zu sehen. Nur trockener Staub, Gräser und brütende Hitze. Was macht man nicht alles mit, um eventuell einen Geist zu sehen? Am Eingang gab es dann die Eintrittskarten und einen Ghosttownführer auf Deutsch. Wir machten unsere Runde allein, da wir für eine Führung in der alten Mine zu spät waren. Unglaublich, wie wenig sich diese Stadt entwickelt hat, nur Holzhäuser mit so gut wie keinem Luxus. Einziges Ziel war hier wohl die Gewinnmaximierung aus der Goldmine. Im Giftshop erfuhren wir noch, das Gäste die einen alten Nagel, Holz oder ähnlich mitgenommen haben vom Pech bzw. Unglück verfolgt wurden. Sie schickten die Sachen nach Bodie zurück und ihr Leben normalisierte sich wieder. Briefe sind dort ausgestellt.Da wir ja wieder zurück in den Yosemite wollten, wir hatten ja die Hoffnung, dass sich der Ausblick bzw. die Weit- und Fernsicht wieder gebessert hat, machten wir uns alsbald wieder auf den Weg Richtung Passstraße. Unterwegs wurde schnell noch ein Cache mitgenommen. Am Eingang teilte man uns mit das wir über die Straße des Südausganges nach Fresno fahren konnten. Gestern war die Richtung gesperrt. Wunderbar, so fuhren wir noch einmal durch das Valley konnten aber leider noch nichts erkennen. Es war immer noch sehr rauchig.
Beim Südein- bzw. Ausgang liegt das Mariposawäldchen. In diesem stehen noch ältere Sequoias und Redwoods als am Westeingang, der wollte von uns auch noch besichtigt werden. Die Kinder stauten Bauklötze. So dicke und lange Stämme. Aber in diesem Waldgebiet roch es nach Brand. Wir sahen verbrannte und angebrannte Bäume. Es sah arg mitgenommen aus. Die Ranger und Fireworker legen hier kontrollierte Feuer. Das ist eine Schutzmaßnahme für den Bestand der Riesenbäume. Unterholz regelmäßig kontrolliert abbrennen zulassen, bedeutet Schutz für die Riesenbäume, wenn es tatsächlich einmal ein übergreifendes Feuer auf das Waldstück gibt. Wo kein oder wenig Unterholz ist, es leichter das Feuer zu bekämpfen. Die drei Grazien standen aber noch auf ihren Platz, genauso wie der Grizzly Gigant (2500 Jahre alt), wie vor 17 Jahren. Wir spazierten noch ein wenig auf staubigen Wegen, filmten und machten Fotos, bevor wir raus aus dem Park Richtung Fresno flitzten. Das Motel war ja schon gebucht.

Montag, 28. Juli 2008: Yosemite, Tag 1

Wir erreichten den Yosemite NP gegen Mittag. Über den ganzen Park zog sich ein nebeliger Schleier. Die Fernsicht war ziemlich bescheiden. Im Valley wollten wir unsere Schlafstätte für die Nacht reservieren. Jana, Jonas und Ralf tigerten gleich Richtung Zeltplatz los. Petra und Jan brauchten etwas länger (Schuhwechsel). Irgendwie trennten sich also unsere Wege. Petra und Jan machten sich auf die Suche nach dem Rest, Der Rest machte es sich am Zeltplatz bequem. Irgendwann kam Ralf dann wieder bei Petra und Jan vorbei; er wollte jetzt zum Registration-Office. Er kam aber mit dem Kommentar zurück: „Da ist irgendein Tier im Baum. Ich hol mal eben meine Kamera.“ Petra, neugierig wie Fischgeborene nun einmal sind, rannte gleich zum Baum. Und tatsächlich, da saß ein Baby-Bär im Apfelbaum und pflückte selbige. Prima. Wo wohl Mama-Bär ist? Oh weh, da waren gleich Petra’s Sorgen wieder da. Naja, aber der Bär wollte fotografiert werden und dafür haben wir ja Ralf. Jan holte die Videokamera von Jonas (der saß ja noch mit Jana irgendwo auf einer Bank und wartete) und filmte den süßen Bären. Das war alles sehr spannend. Mucki informierte dann noch einen Ranger, weil man ja Bären melden sollte. Dieses Bärenbaby hatte eine Nummer am Ohr und war damit im Park bekannt. Ralf war schon wieder nirgendwo zu sehen. Hat Mutter-Bär ihn erwischt oder Ralf Mutter-Bär? Es ist ein Waisenbaby, die Mutter ist gestorben. Der Ranger, der kam, erzählte davon und meinte wir sollten etwas Abstand nehmen damit es vom Baum runter kann. Petra filmte noch ein bisschen, während der Bär sich auf den Weg nach unten machte und schon schrie und klatsche der Ranger und verscheuchte den Bären. Ooh wie schade. Als wir alle wieder zusammen waren, beschlossen wir nicht im Yosemite zu übernachten, die Luft war dank des Qualms und der Hitze (an die 35°C) nicht wirklich gut zu ertragen. Und das mit Jonas Asthma. Und so fuhren wir noch schnell im Valley an den Fluß zum Abkühlen, bevor es zum Tiogapass hoch ging. Petra und Ralf haben den Kids natürlich auch vom Yosemite erzählt. Wie beeindruckend die Felswände des Halfdome und des El Capitan sind, aber der Qualm machte es nicht möglich das Gefühl wieder zugeben, welches sie damals, 1991, von der grandiosen Kulisse bekommen haben.Rauf ging es auf den Tiogapass (3001 m), vorher besichtigten wir aber noch das Tuolumne-Grove (=Gehölz, Hain, oder wie in diesem Falle Baumgruppe) wo Sequoias und Redwood stehen. Das sind die Bäume die wahnsinnig groß sind. In den Stumpf eines toten Baumes hat man Ende des 19. Jahrhunderts noch einen Tunnel eingeschlagen, so dass man mit Auto bzw. Kutsche hindurchfahren konnte. Vor 17 Jahren konnten Petra und Ralf noch sehr nah an diesen Baum mit dem Auto heran fahren, heute muss man eine kleine Wanderung unternehmen. Aus ihrem Holz kann man keine Möbel fertigen, da es zu weich ist. Es ist gerade mal für Streichhölzer und Bleistifte gut. Wäre das anders, dann gäbe es heute wohl keine Redwoodbäume und Sequoias mehr. Natürlich hielten wir auch weiterhin Ausschau nach Tieren, Berglöwen wurden auch schon gesichtet, aber leider wurde unsere Ausdauer nicht belohnt. Will Petra wirklich einen Berglöwen sehen?

Der Tiogapass. Hoch hinauf geht es. Am Olmstedt Point hätte man noch einmal einen Blick ins Tal und zum Halfdome werfen können, aber der Rauch machte dieses absolut unmöglich. Einfach nur schade. Trotzdem genossen wir die Aussicht schossen Fotos und kletterten auf Felsen umher. Wir wollten nun in einem Motel außerhalb übernachten. Erschraken aber, als wir hörten, wie teuer das werden sollte. Haben uns dann erst mal nur erkundigt, was eine Nacht kosten würde und sind dann meistens noch ein Motel weitergefahren. Sie waren erschreckend teuer, mit 140,– $ doppelt so teuer wie unsere Motel 6-Übernachtungen. Naja irgendwann muss Mann, Frau und Kinder schlafen, hätten vom Preis her nun auch das erste Motel nehmen können, welches wir uns angeschaut haben. Dafür hatten wir jetzt ein großes Zimmer gebucht mit Kühlschrank und Mikrowelle, Frühstück und ein Mini, nein, ein Mikropool, der war kaum größer als 3 Badewannen. So konnten wir in ruhiger Umgebung und rauchfreier Luft einschlafen.

Sonntag, 27. Juli 2008: San Francisco, Tag 2

Zunächst haben wir ein wenig ausgeschlafen – wurde auch so langsam mal Zeit. Heute waren wir als echte Touris unterwegs: Gedönsladen-Marathon am Pier 39. Petra hatte genug von der Großstadtfahrerei, diesmal musste Ralf den Trupp in die Stadt fahren. Das Wetter war an diesem Sonntag alles andere als sonnig: Supertief hängende Wolken ließen die Wolkenkratzer zu echten Wolkenkratzern werden. Sieht auch ganz witzig aus, hat uns nur die Sicht auf die Golden Gate Bridge verhagelt. Nach unzähligen Tassen-, T-Shirt-, Anhänger- und was-weiß-ich-noch für San Francisco-Varianten entdeckten wir hier plötzlich am Pier einen Laden mit Heely-Abteilung. Und schneller als wir gehofft hatten konnten wir Klein-Jonas glücklich machen und Heelys in Monstergröße erwerben. Groß genug, dass Papa Ralf sich auch mal drin versuchen kann.

Vom Pier hatten wir genug, aber am Ausgang wartete ja noch das Hard Rock Cafe auf uns und auf unseren Klaus. Hatten wir doch versprochen, ihm von hier ein Weißbierglas mitzubringen. Doch Klaus, wenn Du das hier liest musst Du ganz stark sein: In San Francisco wird zwar so ziemlich alles getrunken, aber definitiv kein Weißbier. Für blieb dann nur noch, Klaus seinen Kummer mit ein paar Hamburger in rockiger Atmosphäre zu vertreiben – sorry Klaus. Bei Jan war der Kummer so groß, dass er sich sogar noch einen zweiten Burger nachbestellte.

Das Großstadtleben war jetzt bis auf extrem slowly traffic, andere würde es Stau nennen, auf dem 101er Highway vorbei und uns zog es weiter in Richtung Yosemite. Diesmal gönnten wir uns eine Übernachtung im Best Western mit’nem Indoorpool für die Kinder. Im Internet bereiteten wir den Parkbesuch vor, zu mindestens versuchten wir das. Mussten aber lesen, dass es westlich vom Yosemite, in der Nähe der Stadt Mariposa übelst am brennen war – über 2000 Feuerwehrleute im Einsatz und das Feuer nicht unter Kontrolle. Das sollte nichts Gutes für uns bedeuten.

Samstag, 26. Juli 2008: San Francisco

San Francisco, wir sind da. Nach einem kleinen Frühstück fuhr Petra gleich wieder weiter. Hui hat sie sich gefreut. Autofahren in der Großstadt. Und dann gab es für die Brücke auch noch eine Maut-Stelle! Was nun? Welche der 17 Spuren ist richtig? Na ja, so schwer war es dann doch nicht, 4$ gelöhnt und dann ab auf die Brücke. Für Ralf der hinten saß war es spaßig, Petra durfte sich auf das Fahren konzentrieren, denn gleich nach der Brücke ging es schließlich ab in die City. Zu- und Abfahrten, Einbahnstraßen und Cable-Car galt es zu beachten bis es endlich ins Parkhaus ging. Schnell die Tagestickets für die Cable-Car gekauft (pro Nase 11$. Lohnt sich, sobald man mehr als zwei Fahrten macht – für’nen Touri also recht schnell). Zunächst ging es nach China-Town: Ein Gedönsladen nach dem anderen, zwischen drin auch mal ein Laden, dessen Preisschilder mindestens vierstellig waren. Mindestens! Delphinfiguren für 50.000,, 4 Statuen für 120.000,, Kronleuchter, der unser Wohnzimmer fast komplett ausgefüllt hätte für schlappe 200.000,– $. Was macht dieser Laden hier in China-Town?Dann erst mal weiter Cable-Car fahren, die Hügel rauf und runter. Die Hügel sind so steil, das man seine Wohnung auf der einen Seite im Erdgeschoss und auf der anderen Seite im zweiten Stock hat. Nach einer sehr kurzen Stippvisite beim Pier 39 fuhren wieder auf die andere Seite zum Market Place. Der wird seinem Namen wirklich gerecht: Mehrere riesige Shoppingmals und zusätzlich jede Menge Geschäfte. Wir haben uns auf Bloomindale’s und Nordstrom konzentriert und uns auf die Suche nach Heely’s (das sind Schuhe mit einer in der Hacke eingebauten Rolle, quasi Schuh und Rollschuh in einem). Trotz der endlosen Zahl an Geschäften gab es kein richtiges Sportgeschäft und in den Schuhgeschäften gab es keine. Na gut, dann eben mal den Apple-Store besuchen und mit den Ipods, ITouchs und IPhones rumgespielt. Es war wirklich sehr beeindruckend, wie viele Leute sich in diesem Viertel zum Einkaufen und zum Quasseln aufhielten. Von Überall kamen Gesprächsfetzen her und Unmengen an Leuten wuselten in den Geschäften und auf den Bürgersteigen. Ohne Einkaufserfolg fuhren wir wieder mit der Cable-Car zurück zum Auto, besuchten mal wieder unser Lieblingsrestaurant (Tao Bell natürlich) und machten uns auf zur Golden Gate Bridge.

Gar nicht so einfach, die Auffahrt zum Highway zur Brücke zu finden. Wir irrten ein wenig durch die Viertel hindurch und entdeckten zufällig, was wir am Market Place eigentlich gesucht hatten: Ein richtiger Sport-Laden. Und bei dem gab es auch tatsächlich Heelys – jedenfalls für Jana und Jan, in Jonas seiner Kanada-Waldbrand-Austreter-Größe hatten sie keine und sie glaubten auch nicht, dass es welche in Größe 43 geben würde – da war die Enttäuschung bei ihm groß. Nach diesem Abstecher war es mittlerweile draußen auch schon dunkel geworden – na ja, egal: dann eben Golden Gate bei Nacht. Am nördlichen View-Point haben wir dann mit Stativ und in großer Gesellschaft (an diesem Punkt ist man wahrscheinlich nicht mal an Weihnachten alleine) unsere Fotos geschossen und sind dann ins Motel abgedüst.

Freitag, 25. Juli 2008: Sacramento

Haben heute ein Geburtstagskind. Ralf. Zuerst gab es unser Geburtstagsständchen, dann ein paar Geschenke. Die Kinder kauften heimlich im Yellowstone NP ein. Nachdem wir unsere Sachen wieder verstaut hatten, ging es los auf Frühstücksuche. Da wir etwas später losgekommen sind als gedacht, wussten wir nicht, ob wir noch ein Breakfast oder schon Lunch bekommen würden. Aber das Glück ist mit den Hungrigen, und so erreichten wir kurz vor Lunchtime einen „Denny“. Das Aussuchen des Frühstückes geht uns jetzt schon viel schneller von der Hand, dabei werden die Portionen aber nicht kleiner. Kaffee, Applejuice und Hot chocolate dazu bestellt; zum Zeitvertreib spielten die 3 Jungs mit den kleinen Milchdosen (Tassenportionen) Tischfußball. Der Mutter gefiel das gar nicht und ging hektisch dazwischen, dabei schmiss sie irgendwie ihre Kaffetasse um. Welch ein Schreck, Kaffee auf dem Tisch, auf dem Teppich auf Ralfs Beinen und ein riesen Gelächter von unserem Tisch. „Muuuuutttiiii, wie kannst du nur. Haste deine Tasse jetzt leer?“ Natürlich bekam Petra eine neue Tasse und Ralf neue Servierten. Wir unterhielten und noch mit der Waitress, bekamen unser Frühstück und dann machten wir uns mal wieder auf den Weg eines Touristen.Wir besuchten Old Sacramento. Den Stadtteil hat haben die Kalifornier so belassen, wie er damals war. Leider nur die Häuser, was den Kommerz angeht haben sie zu früheren Zeiten sehr aufgeholt. Ein Souvenirladen neben den anderen, war aber trotzdem ganz nett. Durch eine Einkaufsmall schlenderten wir dann zurück zum Auto. Wir wollten Arnie noch hallo sagen. Das Auto konnten wir problemlos vor dem Capitol parken, so dass wir nur mit kleinem Gepäck, d. H. Kamera, Videokamera, kleinem Fotoapparat und Handy, das Auto verlassen haben. Das wird sich später rächen. Die Fotos wurden geschossen, Jan jagte einem Eichhörnchen hinterher. Wir genossen die Aussicht, nur Mr. Schwarzenegger ließ sich nicht blicken. Somit beschlossen wir Sacramento zu verlassen und die heilige Stadt San Francisco zu begrüßen. Das Hotel war ja schon reserviert.Ralf ging mit den Jungs vor zum Auto, Jana musste noch etwas trinken da fragt Ralf ganz blöd: Petra hast du deinen Schlüssel dabei? Na klar, hast du deinen Schlüssel vergessen? Nö, aber mach du mal das Auto auf! Petra drückte ihren Schlüssel, eigentlich sollte es jetzt am Auto klack machen, aber es tat sich nichts. Garnichts. Kein Klack. Stille. Bingo. Hauptgewinn. Und, was nun? Dieser komische Ersatzschlüssel liegt im roten Koffer. Wir wollten doch nur ein paar Fotos schießen und jetzt das. Den ersten Typen der kam, sprachen wir an, ob er uns weitehelfen kann. Wie kommt man an die Telefonnummer von National (unsere Mietwagenverleih-Telefonnummer im Handschuhfach – Auto zu). Er versuchte uns zu helfen. Prima. Dann kam ein weiblicher Officer, (hier ist doch irgendwo der Gouverneur von Karlifornien zu hause….da wird regelmäßig vorm Capitol patrolliert) die von Petra angesprochen wurde, ob sie uns vielleicht helfen könnte. Die forderte über Funk ihre Leute im Office an die Telefonnummer von National am Airport rauszusuchen. So bekamen wir die 1-800 Nr. zur Problemlösung. Ralf rief dort sofort an und geriet in eine Warteschleife. Please hold the line. Die Schleife war über 40 Minuten lang, die Polizistin braucht gute 25 Minuten um einmal um ihren Block zu laufen. Als sie wieder bei uns vorbei kam war sie ganz erstaunt, dass wir noch am telefonieren waren. Dann meldete sich endlich Jakob nach mehr als 40 Minuten. Er war leicht aufgeregt, es sei doch unsere Schuld das der Schlüssel nicht funktioniere, wir hätten Licht angelassen, dass würde teuer werden, bla, bla, bla. Wir wollten nur, dass uns das Autoaufgemacht wird. Er gab nur Bescheid das ein Auto vorbeikommt das uns helfen würde. Freundlich war er nicht gerade. Dann übernahm aber die Polizistin das Gespräch. Wie er denn mit den Kunden umgehen würde usw. Er solle bitte sagen, von welcher Firma er jemanden vorbei schickt und wann das Fahrzeug am Capitol sein wird. Das sollte spätestens nach einer ¾ Stunde da sein. Okay, also warten. Wenn was Schlimmeres passiert wäre, hätten wir auf Kinderkosten irgendwo geschlafen. Sie hatten ihr Geld dabei, knappe 100 Dollar. Zwischendurch drückten wir noch ein paar Mal den Autoschlüssel, ruckelten am Wagen oder hauten mit der flachen Hand darauf, aber es wollte nicht aufgehen. Den Kommentar, das Auto aufzubrechen hat der Officer überhört. Sie ging dann wieder ihre Runde. Kam abermals vorbei. Die Kinder spielten mittlerweile Petra Akkus vom Handy leer. Jan wurde auch immer müder und Jana lief ständig in den Park um etwas zutrinken (warmes Wasser von einer Trinkstelle). Da es jetzt schon recht spät war, blieb die Polizistin die ganze Zeit bei uns.

Wir unterhielten uns über dies und das. Sie erfuhr dann über irgendjemanden, wo der Roadrunner (so ähnlich wie einer vom ADAC oder doch eher Schlüsseldienst), wann losgefahren war. Er wird wohl an die 2 Stunden brauchen. Na prima, gut das wir schon Abendbrot hatten. Bei Arnie in der Nachbarschaft gibt es kein Fastfood, nicht einmal ein Restaurant. In dem Viertel wird nur gearbeitet. Gott sei Dank war das Wetter gut, es hätte ja noch schlimmer kommen können. Regen hätte das Fass zum Überlaufen gebracht. Es dauerte und dauerte. Der Dienst des Officers ging um 22:30 Uhr zu Ende. Um 22:00 Uhr verabschiedete sie sich. Es sollte ja auch nur noch 10 Minuten dauern, bis unser Auto wieder auf sei. Wir bedankten uns brav für ihre Hilfe und standen nun allein an der Kreuzung.

Wie sieht so ein Roadrunner aus, aus welcher Richtung kommt er. Um 22.45 Uhr beschloss Petra noch einmal zur Polizeiwache am Capitol zu gehen. Die Dame dort sprach nur über eine Sprechanlage zu ihr. Allerdings wusste sie wer Petra war. Unsere Notlage hat sich schon im Revier herum gesprochen. Petra musste der Polizistin noch einmal die Telefonnummer von National geben, dann würden sie vom Revier, das noch einmal checken und Nachricht geben. Petra also zurück zu Ralf. Dem Himmel sei Dank, musste sie nicht wieder zurück zur Wache, man schickte uns einen Streifenwagen an die Kreuzung. Man, war das alles spannend. Während wir noch einmal die Daten tauschen, fuhr endlich der Roadrunner vor. Er habe an der falschen Kreuzung gestanden und dort natürlich niemanden entdecken können. Jetzt dauerte es nur noch ein paar Minuten. Der Kerl holte sein Luftkissen, schob es hinter die Tür, pumpte, nahm ‘nen gebogenen Draht und es machte: Klick. Er nahm kein Geld, bekam dafür aber eine Laola-Welle von uns und wir konnten endlich nach SF abdüsen. Da das Motel schon gebucht war, machte es nichts, dass wir dort erst um kurz nach 1:00 Uhr eintrudelten. Auto ausgeräumt, Autoersatzschlüssel in Hosentasche (der geht jetzt überall mit hin), waschen, Zähneputzen, Bett.