Sonntag, 9. Juli 203

Heute wurde noch einmal in der Roosevelt Lodge gefrühstückt. Wir bestellten uns die Biskuits mit gravy. Sollte ja das beste Westernfrühstück sein. Hätten wir doch noch einmal nachgefragt, was es wirklich ist. Dachten wir doch es wären Biskuits mit Vanillesauce. Aber weit gefehlt.  Irgendwie schmeckte es wie eine weiße, pfefferige Bratensauce. Petra konnte das nicht essen. Ekelig. Ralf war da sehr viel tapferer, er aß seinen Teller leer. Aber mehr wollte er auch nicht davon. Damit Petra nicht Hunger leiden musste, bestellte sie sich rasch noch French Toast. Drei große Scheiben mit Puderzucker bestäubt, dazu Ahornsirup und Blaubeersauce. Das war 1000-mal besser.

So ging es dann gestärk zurück zur Hütte. Alles wurde wieder verstaut. Heute Abend wollten wir in Cody einschlafen. Vorher fuhren wir aber noch zurück nach Mammoth Hot Springs. Kurz nachdem losfahren lief vor uns ein Wolf über die Straße. Darauf waren wir nicht vorbereitet Die Kameras und Handys lagen nicht griffbereit im Auto, so haben nur WIR ihn gesehen.

 Wir wollten noch auf die Upper Terrace, um ein Foto zu machen. Eines welches wir schon 2008 „knipsten“ und jetzt im Schlafzimmer hängt.

Am Parkplatz angekommen, erschlug uns fast die Hitze. Eine Kopfbedeckung und immer eine Flasche Wasser dabei zuhaben ist hier echt Pflicht.  So quälten wir uns mit allen anderen den steilen Weg hoch zur Upper Terrace. War doch ein Teil des Boardwalk wegen Schäden gesperrt. Zuerst fanden wir nicht die richtige Terrasse. Sahen dann aber Touristen sowie Autos viel weiter oben stehen. Also trennten wir uns. Ralf ging weiter hoch und Petra zurück zum Auto. Dieser Weg war viel länger als der Weg nach oben, war er auch zum Hochgehen sehr anstrengend musste sie beim zurück gehen auch aufpassen. Steil ist steil, egal welche Richtung. Ralf hielt am Parkplatz tapfer eine Lücke frei, damit Petra gleich einen Stellplatz für das Auto hatte. Oben wurde die Fotostelle gefunden. Superschön. Die Wassermengen am Mammoth Hot Spring sind sehr zufällig, hatten wir bisher immer eine feuchte Phase gesehen, mussten wir uns diesmal mit der trockenen Phase begnügen. Der Ranger den wir später dazu befragten, meinte das das am nächsten Tag schon wieder ganz anders aussehen könnte.

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Wieder kamen wir auf den Boardwalk mit einem älteren Ehepaar ins Gespräch. Wenn sie dann mit uns reden, wollen Sie gar nicht mehr aufhören. Die zwei waren wirklich nett.

Schnell zurück zum Visitor Center, Petra wollte noch einen Versuch starten, das Tuch im Shop zu finden. Leider war sie nicht erfolgreich. Ärgerlich, dann war es das wohl. Sie ärgerte sich sehr darüber, dass sie es nicht gleich am Old Faithfull Shop gekauft hat. Grrrrr.

Den Beartooth Pass mussten wir aus Zeitmangel leider links liegen lassen und es ging direkt nach Cody. Das Zimmer war schon gebucht. Jetzt hieß es nur noch, Abschied nehmen vom Yellowstone NP. Sehr wahrscheinlich war dies unser letzter Aufenthalt hier. Wir werden ja auch nicht jünger. Mit einem, nein, mit vier weinenden Augen verließen wir den Park über den Northeast Entrance.

Wir waren sehr erstaunt, wie sich die Gegend hinter dem Ausgang verändert hat. Kleine Ortschaften mit großen Übernachtungsangebot haben sich entwickelt. Das sah alles sehr nett aus. Weiter ging die Fahrt Richtung Cody. Zwischendurch gab es den ein und anderen Stopp um noch das ein und andere Foto zu machen oder einfach nur schauen und genießen.

Cody, ja auch Cody ist auch gewachsen. Nach 15 Jahren fast nicht wieder zu erkennen. Wir sind auch hier mir der Kamera durch den Ort gefahren. Leider hat Petra die Buffalo Bill Statue auf dem Berg aus Steinen nicht gleich gesehen, und ob der Park der Park war in dem wir damals auf dem Rasen saßen und unsere Sandwiches aßen. Wir wissen es nicht mehr.

Unterwegs tauchte ein Geschäft mit einem wundervoll klingenden Namen auf:  Yellowstone National Park Souvenirs. Vielleicht gibt es dort das Tuch, welches Petra doch so gerne hätte.  Nein, natürlich nicht, dafür bekam Ralf zwei weitere T-Shirts. Es war und ist ihm gegönnt. Petr5a fragte den verkäufer, ob esa am Abend ein Rodeo geben würde, oder ob das nur am Wochenende sei.  Er teilte uns mit, das es in den Sommermonaten jeden Abend ein Rodeo gibt. Perfekt, heute Abend geht’s zum Rodeo. Schnell noch wichtige Sachen einkaufen. Obst. Philli, Coke und Kekse.

Am Motel checkten wir ein, verteilten unsere sieben Sachen im Zimmer und telefonierten mit Andreas. Er hat dann mal eben über eine Deutsche Internetseite zusammen mit Ralf ein Flugticket nach Chicago gekauft. Ob er ein VISA braucht, muss er noch klären.

Zum Rodeo hatten wir es nicht weit, Ralf hat instinktiv nah daran gebucht. So machten wir uns zu Fuß auf. Bezahlten am Ticketschalter unseren Eintritt und betraten das Feld! Freie Platzwahl. Natürlich bekamen wir einen Platz direkt Oberhalb der Cowboys. Da wo sie die Bullen und Wildpferde zäumten. Also sie sattelten und ihnen ein Halfter o. ä. anlegten damit sie sich festhalten konnten. Manch ein Pferd fand die Aktion nicht gut und trat schon mal aus und bäumte sich hoch. Auch die Cowboys, allesamt junge Männer, waren sichtlich nervös und zitterten beim Anzäumen mit den Fingern.

Es wurde für die Sicherheit der Cowboys und Tiere gebetet, eine junge Dame sang die Nationalhymne währenddessen standen alle Gäste und hielten die rechte Hand auf;s Herz und eine Reiterin galoppierte mit der Flagge durch die Arena. Wie die Amis nun mal sind. Ein stolzes Volk. Und wirklich berührend anzusehen. Das können sie!

Es begann mit dem Ritt auf den wilden Pferden. Holla die Waldfee!! Ralf hat Fotos gemacht und Filme gedreht. Es folgte das Bullenreiten, Kälbchen einfangen (Lasso) und ein Wettbewerb wo die Pferde auf Zeit geritten wurden. Um drei Tonnen herum und dann im Ziel scharf bremsen!! Zur Halbzeit gab es ein Kinderprogramm. Alle Kinder durften in die Arena um zwei Kälbchen das rote Bändchen vom Schwänzchen zu stibitzen. Jan durfte 2008 sein Glück versuchen, leider hat er es nicht schnappen können. Aber dabei sein war schon ein toller Moment für ihn. Eigentlich sollte noch eine lustige Nummer mit den Clowns und den Stieren geboten werden. Derr Programmpunkt fiel aus, da ein Cowboy nachdem er vom Bullen fiel von selbigen getreten wurde, verletzt wurde. Es sah nach einem Magen/Unterleibstritt aus. Auf dem Weg zurück zum Motel hörten wir noch die Sirenen des Krankenwagens. Wir hoffen es geht ihm wieder gut.

Samstag, 8. Juli 2023

Am Samstag wollten wir noch einmal ein wenig wandern gehen. Ein Slough Creek Trail und eine Wanderung zum Lost Lake. Unterwegs legten wir natürlich einen stopp zum Fotografieren ein. Bisons waren unsere ersten Modelle. Den Hinweis zum Trail haben wir übersehen und sind am Ende an einen Trail gekommen, den wir auch hätten gehen können, nur dummerweise fing der Weg auf der anderen Seite des Flusses an. Ohne Brücke keine Chance dort hinzukommen. Die Rangerin vor Ort rat uns davon ob, ihn zu Fuß zu durchqueren, da die Strömung schon sehr stark war. Säßen wir auf einen Pferd, hätte sie uns ihr okay gegeben. Also gut, zurück zum Slough Creek Trail

Dort angekommen trafen wir französische Wanderer, die den Trail schon geschafft haben. Sie versprachen uns eine Bisonherde, Wölfe und evt. auch einen Bären zusehen. Also machten wir uns auf. Petra hatte schon im Vorfeld gelesen, das die ersten Meter (ähm fast 2 km nur hoch) gingen. 15 % Steigung ( auf 800 m 120 Höhenmeter). Und das bei brennender Sonne und trockener Hitze. Petra hat nach einiger Zeit des Aufstieges den Rückzug angetreten. Ralf tapfer wie er ist, wollte die Tiere sehen, laut den Franzosen hat man dort oben wohl auch die perfekte Sicht über das Tal.

Petra fotografierte ein paar Blumen am Wegesrand und schrieb sitzend bei geöffneter Tür , bis Ralf zurück, kam am Blog. Schon während des Abstieges zogen dunkle Wolken in unsere Richtung und auch Donner war in der Ferne zu hören. Trotzdem zog es weitere Personen den Weg hinauf auf den Berg. Wind kam auf und da alles so schön trocken war, wurde der „Dreck“ hoch gewirbelt und die Autos die auf dem Parkplatz parkten sahen alle aus wie………

Ralf erzählte, als er wieder am Auto war, dass er dort oben KEINE Tiere, bis auf eine schnelle Schlange, gesehen hat. Dort oben gab es aber zwei große Wanderhütten, die als Übernachtungsstätte für die Backcountry-Hiker vorhanden sind. Die Gegend war schon schön, berichtete er, aber wir denken, die Tiere haben sich vor der Hitze oder vor dem drohenden Gewitter versteckt. Wanderer die Petra hat losgehen sehen, waren alle zwischendurch wieder am Parkplatz angekommen.

Nach der anstrengen Wanderung suchten wir uns einen schönen Platz zum rasten. Leider erwies er sich nicht wirklich als schön, da sich von den Bäumen Raupen am Faden herab ließen. Ob es eine Art Eichenprozessionspinner war. Wir wollten es nicht wissen.

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Panorama-Bild mit Klick auf´s Bild

Die Wanderung zum Lost Lake war sehr schön- Ein breiter Pfad führte uns dorthin. Nebendran plätscherte ein Bach, Vögel umkreisten uns und zwischendurch trafen wir Wanderer. Eine Gruppe vor uns hörten wir schön von weitem. Sie sprühten sich gerade mit Mückenspray ein oder schlugen wild um sich. Ein Zeichen für uns, es ihnen nach zu tun. Direkt ans Wasser kamen wir nicht wirklich. Das Gras auf dem wir standen schwamm zwar fest verwurzelt, aber es schwamm. Fühlte sich nicht wirklich sicher an, aber es trug uns.

Nächstes Ziel war der Petrified Tree. Ein versteinerter Baum. Er wurde vor etwa 55 Millionen Jahren, während explosiven Vulkanausbrüchen (Yellowstone ist ein riesiges vulkanisches Gebiet) im Schlamm und Lava mitgezogen . Irgendwann stellte er sich senkrecht auf (durch Bewegung des Schlammes) und steht heute wie versteinert da.

Schon am Petrified Tree erzählten sich die Touristen, das unten am Eingang zu dieser Sackgasse ein Bär zu sehen sei. Also machten wir uns auf, unseren nächsten Bären zu sehen. Mittlerweile stand schon ein Ranger an der Straße und passte auf. Eher auf den Bären, als auf den Menschen. Ralf, höflich wie er ist, holte sich eine Fotoerlaubnis beim Ranger. Der gab ihn 3 Minuten zum Fotografieren. Natürlich wurden immer mehr Menschen aufmerksam und hielten direkt an um auch einen Blick zu erhaschen. Ist er nicht schön!!

Auf dem Weg zurück zur Roosevelt Lodge machten wir noch einige Stopps an Aussichtspunkten um diese einzigartige Gegend noch einmal aufzunehmen und sie einzuschließen in unser Herz. So schööön.

Vor dem Abendbrot wurde noch schnell der Staub abgewaschen und dann klingelte schon der Pieper, den wir bekommen hatten, da wir nicht reservieren konnten, und uns mitteilte das ein Tisch frei geworden ist und wir Platz nehmen könnten. Zur Vorspeise gab es Chips mit scharfer und Guacamole Soße. Dann einen leckeren Bison Burger mit french fries. Mmmhh.

Zufrieden, müde und satt schliefen wir ein.

Freitag, 7. Juli

Hütte an der Roosevelt Lodge
Mit Klick auf´s Bild könnt ihr die Ansicht vergrößern.

Frühes Aufstehen war angesagt, wollten wir doch in der Roosevelt Lodge frühstücken. Punkt 7 Uhr standen wir vor der Tür, ein Fensterplatz wurde uns zugeteilt, worüber wir uns sehr freuten. Wir waren nur etwas verwundert, alle anderen Gäste bekamen die Menuekarte nur wir nicht. Unser „Ober“ hat es schlicht und einfach vergessen, aber natürlich bekamen wir sie auf Nachfrage. Der „Ober teilte uns dann noch mit, dass es kein Toast geben würde. Prima, scheinbar gibt es Zeiten in denen Grundnahrungsmittel ausgehen. 😉 Wir entschieden uns für Rührei mit Tomate, Gurke und………, frische Früchte und Kaffee. Zum Rührei gab es dann ein kleines schon mit Butter geschmierte Brötchen. Die frischen Früchte kamen leider aus der Dose, anstelle der Früchte hätte man auch Pommes nehmen können, die wollten wir aber beide nicht. Dafür gab es reichlich Kaffee, da mit Refill, d.h. man bekam immer Kaffee nach. Zwischendurch fragte Petra einen Gast, was er da leckeres Essen würde? Ein echtes Westernfrühstück: BISQUIT WITH CREAM????

Und dann fuhren wir auch schon zum Canyon Village. Heute war der Tag, den Grand Canyon oft he Yellowstone zu besuchen. Wir freuten uns schon sehr auf Uncle Tom´s Trail, aber vorher sollt es noch eine Wanderung zum Seerosensee geben, den wir 2008 nicht besucht haben. Damals war er, meine ich, etwas sehr modderig gewesen. Geparkt am Artist Point, dort den ersten Blick hinunter in den Canyon gewagt und auch schon den Blick auf die Lower Falls erhascht. Genauso muss es dort aussehen. Genau wie damals. Diesen Ausblick wird man nie vergessen. Dann machten wir uns auf Richtung Ribbon See. Aber schon kurz danach, fing bei Petra wieder diese leichte Panik aus. Scheinbar hat sie sich so auf dieses Bärenthema eingeschossen, da sie da nicht mehr rauskommt. Also ist Ralf alleine weiter, mit der kompletten Fotoausrüstung, incl. Insta360, Wasserflasche, Bärenspray, Ausweistasche und Bärenglocke. Da war es 11.45 Uhr.

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Diese Aussicht ist einfach unbeschreiblich

Petra traf auf ihren Rückweg einen Großvater mit seinem Enkel, sie kamen gerade vom SEEEEEE, und nahmen sie gerne das Stück mit zurück. Am Artist Point zurück, setzte sie sich auf unterschiedlichste Bänke um unterschiedliche Aus- und Einblicke auf den Wasserfall bzw. Canyon zu haben. Währenddessen schrieb sie am Reisetagebuch und unterhielt sich mit anderen Gästen. Sie nahm sich eine South Rim Wanderkarte und las etwas, was sie beide nicht glücklich machen würde. Der Abstieg auf der Treppe zum Ausblich auf die Lower Falls, der sogenannte Uncle Toms Trail, ist für immer gesperrt!!! Petra sprach noch gleich einen Ranger an als sie das las. Wollte sie sich unbedingt vergewissern, dass der Flyer überaltet ist und man ihn doch gehen kann. Aber auch der Ranger sagte das er FÜR IMMER geschlossen bleibt. Zu gefährlich sei der Abstieg geworden. Oh wie ärgerlich, wollten wir doch auch noch einen besonderen Baum fotografieren und vor Ort in Erinnerung schwelgen. 1998 hat Petra Jan die Treppe im Tragetuch runtergeschleppt und 2008 standen wir dort alle fünf. 

Apropos 2008. Da stand noch eine Wanderung zum Ribbon Lake aus. Die hatten wir damals wegen der Mückenplage und der schlechten Stimmung in der Truppe abgebrochen. Was damals zwar eine interessanter, aber teilweise kein guter Tag. Bärenspuren und Trails, auf den sich Bisons tümmelten. Also zogen Ralf und Petra los. Da Petra aber kein gutes Bärengefühl hatte, trennte sich die Gemeinschaft. Petra ging zurück zum Artists-Poinzt

Diesmal waren deutlich weniger Mücken unterwegs als 2008. So war die Wanderung zum Ribbon Lake rechts entspannt. Zu Beginn gab es noch weitere spektakuläre Aussichten ins Canyontal, dann ging es in den Wald hinein.  Zwischendrin bekam Ralf eine Anti-Mücken-Aufrischung via Spray von einer netten Truppe. Insgesamt gab es drei Seen zu sehen.

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Nur der Wasserfall wollte sich nicht finden lassen – trotz anfänglicher Ausschilderung. Doch nach einem kleinen Umweg hat Ralf ihn doch erreicht. Schwer in Bilder zu fassen. Eigentlich steht man noch mitten im Wald und keine 10 Meter weiter geht es runter in den Canyon. Sehr coole Erfahrung.

Auf dem Rückweg musste noch eine kleine Brücke überquert werden. Die war nicht ganz so groß, wie die vom Ice-Lake:

Um 14 Uhr kam ein Ranger zum Artist Point und packte seine sieben Sachen an dem Ort aus, an dem Petra sich mit ihren Karten breit gemacht hat und wieder schreiben wollte. Sie wunderte sich schon, warum es so voll um sie herum wurde. Also lauschte auch sie den Informationen des Rangers aber nicht ohne immer mal wieder zum Trail Eingang zu schauen, in der Hoffnung das der geliebte Ehemann endlich wieder auftauchen würde.  Plötzlich gab ihr Telefon einen Ton von sich, eine SMS! Von Ralf, er wäre auf dem Rückweg, noch drei Kilometer. Endlich ein Lebenszeichen. Und dann kam er auch schon den Weg herunter! Gott sei Dank, er ist im Ganzen und heile wieder zurück. Erklärte aber auch gleich, das es wieder so einen über den Fluss geh Geschichte gab und es ganz okay war, das Petra nicht mit ist.

Als Petra ihm dann erzählte, dass sie die Treppe nie mehr gehen würden können, schaute er sie ganz ungläubig an und konnte es nicht fassen. Dann wollte er aber auch schon sofort wieder losfahren und an der Treppe schauen. Eine Stelle auf der Karte hieß auch noch Uncle Toms Trail, aber den Zugang und somit den Baum fanden wir. Leider zog dann ein leichtes Gewitter über den Canyon und Tropfen fielen vom Himmel. Der Himmel weinte, wie wir. Wir stellten uns unter und kamen mal wieder mit Einheimischen und Touristen ins Gespräch. Immer wieder nett so ein Austausch.

Nun war es an der Zeit auf die andere Seite des Canyons, an den North Rim, zu fahren. Dort waren wir noch nie und wissen bis heute auch nicht warum. Dort gibt es einen direkten Blick auf die Kanten der beiden Wasserfälle, also dort wo sich der Yellowstone River in die Tiefe stürzt. Einmal den `Brink of  Upper Falls` und den `Brink of Lower Falls`. Der Upper Fall stürzt sich 33 m in die Tiefe, der Lower Fall ganze 94 m!!!! Zur Kante des Upper Falls waren es nur wenige Stufen. Machbar.

Wobei das leicht steile Treppe hochgehen auch nicht so ganz easy war. Oben angekommen waren wir doch ein wenig aus der Puste. Nach dem regen hatte es sich nicht abgekühlt.

Es waren aber deutlich weniger Touristen vor Ort. Voll wurde es nur wenn der Sightseeing-Bus vorfuhr. Der Weg runter zu den Lower Falls war dann schon anspruchsvoller, war er Serpentinenmässig angelegt und an den Kehren recht steil. Petra überlegte zwischendurch nicht weiter zu gehen, weil…..der Weg musste ja auch wieder zurück gegangen werden!! Aber die Neugier war größer, und wer weiß wann sie wieder im Yellowstone Park sein wird. Sie machte einen gemütlichen in ihrem Tempo gemachten Abstieg, verweilte einige Zeit unten, und stieg ihn genauso gemütlich, mit Pausen an Sitzbänken, wieder hoch. Scheinbar sah sie so geschwächt aus, das sie angesprochen wurde und man ihr anbot ihre Tasche zu tragen. HALLO!! Sicher war sie rot im Gesicht und schwitze, aber Dankeschön: Nein. Ralf war fast zeitgleich mit ihr oben am Auto, machte aber keine Pause und lief den Weg in 15 Minuten. Respekt. Eigentlich war damit unser Tagesziel erreicht und wir wollten Richtung Roosevelt Lodge los, aber das es auf der North Rim Seite weitere Ausblicke gab musste Ralf noch mindestens einen mitnehmen.

Hier könnt Ihr die Blickrichtung selber bestimmen

Dann saßen wir aber wieder im Auto, wir wollten am Cannyon Village noch tanken und Ralf musste geschäftlich ins Internet. Die Frage, ob wir vielleicht mal nach etwas Essbaren schauen sollten, beantworteten wir beide mit ja. Somit traten wir wieder einmal in ein Yellowstone NP Geschäft ein. Vielleicht unsere letzte Möglichkeit Souvenirs in Form von Tshirts, Mützen, Pullover, und dergleichen zu kaufen. Dementsprechend lang waren wir im Laden, kauften dann auch kräftig ein. Unter anderem ein etwas teueres Kissen, von dem wir das Inlet (Kissen) gleich im Laden ließen. Da für den Koffer zu groß und platzfressend war. Die Verkäuferin nahm es gleich an sich und behielt es für sich. Günstiger wurde das Kissen dadurch leider nicht.

Donnerstag, 6. Juli : Abschied vom Old Faithful

Es galt vom Old Faithful Abschied zu nehmen. Aber nicht ohne noch einmal den alten getreuen  zu beobachten und bis zum Morning Glory Pool/Geysir zu wandern.

Der „Spaß“ zog sich ganz schön in die Länge. Der Tag hatte eigentlich noch nicht einmal richtig angefangen und trotzdem waren die Füße schon plattgelatscht.

Schnell noch im jetzt geöffneten Hamilton`s reingeschaut und geschoppt sowie einen Blick ins alte und ehrwürdige Old Faithful Inn geworfen.

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Ein 360 Bild. Entscheidet selbst, wo ihr hinschaut. Mit Klick aufs Bild geht zu einer größeren Anzeige

Nun wurde es aber Zeit, sich auf den Weg zur Roosevelt Lodge, quasi am anderen Ende des Parks, zu machen. Bedingt durch die Wasserüberschwemmungen, die den Park 2022 heimgesucht hatten, sind noch einige Baumaßnahmen im Gange. Viele davon finden nachts statt, aber nicht alle. Und die eine oder andere Strecke ist dann nur einspurig. Da der Park jedoch recht groß ist, sind auch die Baustellen recht groß. Und so kann es schon mal vorkommen, dass 20 Minuten in der eigenen Richtung gar nichts geht und nur der Gegenverkehr fahren darf. Bei uns dauerten die 20 Minuten gut 30 Minuten. Dann ging es endlich weiter. Allerdings nur ein Stückchen. Dann standen wir wieder und diesmal kam nicht einmal der Gegenverkehr. Also erneut 40 Minuten verloren. Somit konnten wir in West Thumb nur kurz einkaufen und mussten den Yellowstone Lake und Fishing Bridge rechts liegen lassen.

Wenigsten ein Stopp bei Mud Vulcano war drin.

Und etwas später dann mal wieder einer der unerwarteten Stopps: Bärsichtung. Schnell den mehr oder weniger legalen letzten Parkplatz ergattert und ruckzuck war Ralf mit Kamera auf der anderen Straßenseite. Doch leider zu spät. Noch ein wenig gewartet, aber dann letztendlich aufgegeben. Fast schon im Auto gab es erneut Meldung. Jetzt aber flott und kaum zu glauben: Ralf konnte unerwartet nah Bilder und Filme von einem kleinen Bären machen.

Dann ging weiter zur Rooselvelt Lodge, vorbei an einer rechten Autoschlange. Die war durch die Fahrzeuge entstanden, die sich durch die Bärensichtung nicht davon abhalten ließen, einfach direkt auf der Straße stehen zu bleiben und den Bären zu fotografieren. Die Armen in der Schlange hatten nur das Pech, warten zu müssen und vom Bären sehr wahrscheinlich nichts zu sehen bekommen haben. In unserer Richtung war der Weg frei fürs nächste spontane Abenteuer. Ein Hirsch graste an einem Turnout. Das ließen wir uns natürlich nicht entgehen.

Aber jetzt endlich zur Roosevelt Lodge. Oder doch nicht? Ein kleiner Hügel lud noch zu einer netten Aussicht auf eine Bisonherde ein:

Okay, jetzt sollte uns nun wirklich nichts mehr aufhalten. Und obwohl wir bis auf 2730 Meter fuhren und fantastische Ausblicke hatten, fuhren wir ohne Stopp bis zur Roosevelt Lodge.

Jetzt noch schnell ausladen und einchecken. Portemonnaie, Papiere und Handy greifen und … Wo ist eigentlich Ralfs Handy? Oh nein: Sollte Ralf sein Handy verloren haben. Die letzte Handysichtung gab es im General Store in West Thumb. Und dort gab es auch eine Missachtung der wichtigsten Regel einer solchen Reise: Alles hat seinen eigenen festen Platz. Immer. Keine Ausnahme. Das wissen wir eigentlich schon seit unserem ersten Dänemark-Urlaub 1986. Im Falle des Handys: Entweder beim Aufladen im Auto oder in Ralfs kleinem Kånken. Und in den Laden ist Ralf mit dem Handy und dem Portemonnaie in der Hand und nicht in der kleinen Tasche gegangen. Im Auto war vom Handy nichts zu sehen. Wir hatten schon fast alles rausgeräumt. Da es in dieser Gegend so gut wie keinen Handyempfang gibt, war ein Anruf mit Petras Handy auch keine Option. Petra suchte noch weiter, Ralf nahm erstmal den Check-in in Angriff. Blöderweise konnte man hier auch nicht ein Handy anrufen. Grrrrrr. Also erstmal mit dem Auto zur Hütte und den üblichen Kram und diesmal etwas mehr in die Hütte geschleppt. Vom Handy nach wie vor keine Spur. Und als der Innenraum fast komplett leergeräumt war, stand das Handy senkrecht im Fußraum vor der Sitzbank. Es musste von der Sitzbank runtergerutscht sein und hatte sich, schwarz auf schwarz prima versteckt.

Mittwoch, 5. Juli: Ice Lake und Geysire

Zum Frühstück gab es leckeren Toast, mir verschiedenen Sorten Marmelade, Käse und O-Saft. Gibt nichts Besseres.

Heute standen eine kleine Wanderung und das Geysir-Gebiet auf dem Programm. Relativ gemütlich aufgestanden, gefrühstückt und ab zum Ice-Lake-Trail. Einfach mal ein klein wenig um einen kleinen See herumwandern. Wieso der See Ice-Lake heißt, erschließt sich nicht so ganz, da es doch recht warm war. Es sieht so aus, als wenn die Gegend Opfer eines Feuers gewesen war. Lauter umgefallene dicke Stämme zwischen denen sich in den letzten Jahren eine neue Vegetation entwickelt hat. Ziemlich dichter Baumbestand, ob davon wirklich alle Bäume mal große Bäume werden, ist wahrscheinlich nicht ganz sicher.

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Am Ende des Sees sollte es über einen kleinen Fluss gehen. Dieser entpuppte sich als nicht ganz so klein.  Als Brücke diente ein dickerer Stamm, begleitet von einem dünneren – das war nichts für Petra. Verständlicherweise kehrten wir um und kürzten, da wir noch nicht ganz die Hälfte der Strecke hinter uns gelassen hatten, die Gesamtlänge etwas.

Zurück am Auto, trafen wir noch eine lustige Truppe junger Amerikaner. Sie stärkten sich mit einem Picknick am Pickup.

Die Geysire verteilen sich auf verschiedene Gebiete und in der Regel geht oder latscht man Holzstege, geteerte Wege oder mehr oder weniger befestige Wege ab. Das ist relativ unspektakulär und somit gibt es davon wenig zu berichten. Das heißt aber nicht, dass das nicht spektakulär wäre. Die Geysire sind schon sehr beeindruckend und Bilder können das nur zum Teil rüberbringen. Empfehlung des Tages: Unbedingt mal selbst anschauen. Es gibt sie ja nicht nur im Yellowstone.

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Irgendwann kamen wir dann mit etwas Hunger am Old Faithful an. Kein Problem, es war ja noch früh am Abend und irgendwo auf diesem großen und unübersichtlichen Gelände muss doch das Restaurant sein, in dem wir 2008 so leckere Hamburger bekommen haben. Gut, dass wir diese Suche nicht zu Fuß gestartet haben. Erstens sind wir ganz schön rumgegurkt und zweitens hatte Hamilton`s schon um 6:00 pm, also 18:00, seine Pforten geschlossen. Somit ging es zurück zur Hütte und dann mit leichtem Gepäck, also fast gar nichts, zur Old Faithful Lodge. Da wir den Seiteneingang wählten haben wir uns plötzlich und unerwartet im Restaurantbereich wiedergefunden. An verschiedenen Ausgabestellen konnten unterschiedliche Nationen glücklich werden: asiatisch, mexikanisch, amerikanisch und sogar eine „Bratwurst“ fanden wir auf den Speisekarten. Spontan entschieden wir Pulled Pork mit Mais und scharfen Bohnen – lecker.

Das mit dem leichten Gepäck sollte sich für Ralf noch rächen. Petra nahm schon draußen am Old Faithful Platz, während Ralf noch in der Lobby verweilte. Dabei verlor er etwas die Zeit aus dem Auge und bis er die Kamera aus der Hütte geholt hatte, war der Eruptionsspaß am Old Faithful auch schon wieder vorbei. Gut, dass Petra auch mit einer Kamera ausgestattet war.

Dienstag 4. Juli: Endlich im Yellowstone

Ach, alle Geschäfte hatten doch nicht am heiligen Feiertag der Amerikaner geschlossen. Der REI hatte doch tatsächlich geöffnet und Ralf wollte sich auch gerne einen stylischen Hut kaufen. Dazu kam (natürlich) noch ein Tshirt. Na klar. Nebenan im Laden kauften wir dann noch jeweils ein Moskitonetz für über den Hut. 2008, die Kinder werden sich erinnern waren die Moskitos überall und hinterließen große, geschwollene Flächen auf der Haut. Dann ging es endlich los Richtung Yellowstone.

Wieder ging es Bergauf und bergab. Wir sahen Berge und weite grüne Flächen. Kurz vor Gardener tankten wir noch schnell um dann endlich DEN Ort vor dem Yellowstone zu erreichen. Als wir durch den Ort durchgefahren waren, kehrte Ralf prompt um, um den Filmbeauftragten (Petra) “ anzumaulen“ warum er nicht gefilmt hat. Petra wollte aber selbst schauen um eventuell etwas wiederzuerkennen. Das klappte aber nicht. Vor Ort hat sich so viel verändert, ist so viel gebaut worden. Aber sie meinte, dass sie die Kneipe“ Flying pig“ schon 2008 gesehen hat. Wir werden den Beweis zu Hause im Fotobuch finden.

 Im Ort  versuchten wir  noch  einen Cache zu finden. Er befand sich im Visitor Center. Die Damen vor Ort hatten ihre Freude an uns. Danach wollten wir schnell noch etwas Essen. So ein Baguette mit Pulled chicken oder pork. Aber Pech gehabt. Es war ja der 4. Juli und sie wollten Feierabend machen.

Am großem Tor (Roosevelt Arch) am Nordeingang und am Willkommensschild mussten dann erst einmal die obligatorischen Fotos gemacht werden. Zur Weiterfahrt war Ralf nicht sicher, ob er durch das Tor fahren musste oder nicht!! Petra zeigt ihm den Weg, weil der der Lesen kann …….

Der erste Besuch galt dem Visitor Center in Mammoth Hot Springs. Eine neue detailierte Karte musste her.

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Dann ging die Fahrt Richtung Madison bis zum Old Faithful los. Highway89. Unterwegs machten wir einige Stopps. Manchmal am Fluss oder an einem Parkplatz wo es eine schöne Aussicht gab.

Ein erster wichtiger Stopp war der Halt am Sheepeater Cliff. Da wurden auf alle Fälle Erinnerungen von 2008 wach. Jonas schrieb schon zurück, dass er sich an die Bank gut erinnern könne. Ich habe den Kindern gleich ein Foto geschickt. Damals wurden die Cliffs nur nicht so bestiegen. Es gab Personen, die bis nach oben kletterten. Eine Mutti stürzte auf den ersten Schritten Richtung Cliffs. Gut das ihr außer ein paar Schrammen nichts passiert war.

Pools in den unterschiedlichsten Farben und auch blubbernde Geysire durften wir auf dem Norris Geysire Basin bewundern. Unser erster Halt, um auf einen Boardwaywalk zu wandern. Immer wieder Foto von den Infotafeln geschossen, damit wir später die Earthcaches der Gegend beantworten und loggen können.

Vor der Madison Kreuzung in der es in die eine Richtung zum Osteingang und in die andere Richtung zum Old faithful ging, staute sich weit davor der Verkehr. Das lange Wochenende bis zum 4. Juli neigte sich dem Ende und die Amis wollten ihren Feierabend lieber wieder zuhause verbringen.

Kurz gesagt, alles strömte zum Parkausgang. Und wir standen mitten drin. Unser Glück war, dass wir an einer Lichtung standen, an der dann unerwartet ein Braunbär auftauchte. Wer in Stau steht kann auch mal eben einen Bären Filmen gehen. Gesagt und getan.

An der 4 Stopp Kreuzung ging es nur sehr langsam voran (4 Stopp heißt: Es gilt die Reihenfolge wer als erstes, zweites usw. an der Kreuzung ist, hat Vorrang). Wie geschrieben, alles wollte nach Hause. Wir nicht, unser Ziel war unsere Lodge am Old Faithful .

An der Rezeption der Old faithful Lodge, bekamen wir die Schlüssel und auch ein WiFi Passwort. Der Empfang an der Lodge selbst fehlte allerdings, bzw. war sehr schwach. Wir hatten einen Parkplatz, fließend Wasser und zwei Betten, nur die Toiletten und Duschen waren etwas weiter weg. Zwei Hütten teilte sich eine Stirnseite, somit hörte man auch den Nachbarn schnorcheln und er unseren frühen Wecker.

Hütte am Old Faithful, Yellowstone

Ralf schafften es noch rechtzeitig zum Ausbruch des Old Faithful und filmte ihn. Petra machte später noch wundervolle Fotos vom Sonnenuntergang mit aufsteigendem Wasserdampf.

In der Lodge zurück, gab es leckeres Brot mit Käse und zufrieden schliefen wir ein.

Montag, 3. Juli 2023: Aufgewacht in Helena

Heute gab es ein leckeres Frühstück mit Waffeln und Ahornsirup, Eier und Speck und Kaffee, der wie Tee aussah als Petra ihn in ihre Tasse kippte . Sehr dünn, dafür heiß. Noch ein Glas Orangensaft und Toast dazu. Das sollte für eine Weile reichen.

Zuerst mussten wir aber eine Tankstelle aufsuchen. Unsere Frontscheibe war so dermaßen schmutzig, dass wir das eigentlich vor der Fahrt nach Butte erledigen wollten. Leider waren wir schneller auf dem Highway als gedacht. Da denkt man, man fährt richtig, steht aber plötzlich auf dem Abbieger zum Highway. Zack, umkehren ist keine Option. Dann eben nicht.

Auf dem Highway hat Ralf dann aber doch noch einmal angehalten. Das Notebook, um den Reisebericht weiter zu schreiben, lag noch im Kofferraum!! Ralf ist prima gefahren, Petra hat fleißig geschrieben.

In Butte angekommen wollten wir gerne unseren ersten Cache seit 2008 in Montana finden. Die verflixte Dose wollte sich nur nicht finden lassen. Na gut, so bummelten wir ein bisschen durch die Stadt. Fotos hier und da geknipst und gefilmt.

An einem Geschäft stand Yellowstone Food. Yellowstone Food ist eine Gemeinschaft aus dem Umkreis des National Park die diesen mit Waren aus ihren Manufakturen bedienen.  Dort befanden sich auch zwei Bücher mit Tageszeitungen von 1930 und 1923. Schön wenn solche Bücher erhalten bleiben und auch Ottonormalverbraucher Zugriff darauf hat.

In einem weiter Laden erstand Ralf dann sein erstes T-Shirt in diesem Urlaub. Ein Evel-Knievel-Shirt. Butte war sein Geburtsort und hier liegt er auch begraben.

Für die Weiterfahrt nach Bozeman musste getankt und die Windschutzscheibe jetzt  gereinigt werden  Es dauerte ein wenig länger als üblich, aber letztendlich waren wir mit der Sauberkeit dieser zufrieden.

Bevor wir nach Bozeman fuhren, wollten wir  bei der Thrifty Autovermietung am Flughafen in Belgrade (Vorort von Bozeman) das Auto tauschen. In Calgary hatte man uns ja mitgeteilt, dass das gehen würde. Während Petra bei brennender Sonne im Auto saß, hatte Ralf Frust am Office bei Thrifty. “ Wenn das Auto nicht hier gebucht, wurde… blablabla! Wir sollten wiedereinmal die Hotline anrufen. Wieder eine telefonische Ansage mit der Bitte die passende Kennziffer einzugeben. Irgendwann hatten wir dann eine Dame am Telefon, brachte aber nichts. Sie konnte uns weder ein größeres Auto vermieten noch konnte sie die Uhrzeit, der Rückgabe des Autos ändern!!

Zudem gab sie uns dann noch eine Nummer von der Dollar Autovermietung (wieso plötzlich Dollar?) Die kann so gar nicht helfen . Danke für nichts, außer das man stinksauer wird, wenn einem nicht geholfen wird. Probieren wir es über check 24. Der nette Herr,  konnte uns auch noch nicht weiterhelfen. Der Zeitunterschied von 8 Stunden war zu groß. Er hat aber alles notiert, so dass seine Kollegen uns morgen hoffentlich mitteilen , dass wir ein größeres Auto abholen können. Wir möchten check24 bitte Dienstag früh, Montana Zeit, zurückrufen.

Dann fiel Ralf ein, dass er noch eine stärkere Powerbank und einen Adapter (Zigarettenanzünder/ Steckdose) für den Laptop kaufen wollte. Schnell im Internet geschaut, einen Laden in Bozeman gefunden und hin. Der Verkäufer half uns gerne und auf die Frage, ob er ein schönen Ort kenne, wo wir uns ein bisschen erholen können, nannte er uns den Gallatin Forrest.

Der Weg dorthin war etwas länger, aber wirklich schön. Mal wieder am Wasser und nicht so heiß wie in der Stadt. Ralf drehte sein Filmchen im Wasser Und ich genoss die Sonne. Später setzten wir uns an eine Bank, schrieben wie immer am Reisebericht und positionierten Bilder und Filme.

Irgendwann mussten wir dann aber Richtung Motel  los. Puh, als wie dort ankamen dachten wir erst: oh Gott oh Gott! Das große Schild vorm Motel sah nicht gerade einladend aus. Das war schon sehr in die Jahre gekommen. Sehr verwittert, die Farbe bröckelte  ab. Aber, der erste Schein trügte. Es war renoviert, alles sauber und gepflegt. Die Dame von der Rezeption war freundlich und hilfsbereit. Ich hatte sie nach Bear-Spray gefragt und sie wollte sich kümmern. Aber erst einmal ins Zimmer. Bett, WiFi, Kaffee und Kühlschrank was will man mehr. Wir beiden checkten erst einmal unser Emails und lasen die Zeitung. Petra hatte bei Facebook eine Gruppe (Yellowstone National Park Bear Spray Cooler and Camping Equipment Exchange) gefunden, in der Personen ihre Sachen anbieten, weil ihr Urlaub vorbei ist und sie dieses Equipment Zuhause nicht mehr brauchen. Wer braucht schon Bear-Spray in Manhattan? Und da Bozeman nicht weit entfernt von Yellowstone-NP ist, hatte Petra mal geschaut, ob nicht Bear-Speay angeboten wird. Und taadaa: Jemand hat eins in einem Hotel ganz in der Nähe an der Rezeption abgegeben.

Gleichzeitig fiel Petra auf, das am nächsten Tag der 4. Juli ist und alle Amerikaner ihren Unabhängigkeitstag feiern. Ob da wohl die Geschäfte geöffnet haben? Die Dame an der Rezeption verneinte das, also mussten wir noch einmal los. Passte gut,Petra wollte unbedingt das Bärenabwehrspray. Das Hotel wurde nach kurzer Suche und mit tatkräftiger Unterstützung eines Autoteilezubehör-Managers  und Touristen gefunden. Der Dame vor Ort zeigte Petra  die Facebookseite mit dem Post vom Spray und ….ich glaube sie wollte mich loswerden, zack, hatte ich die Dose in der Hand. Bei Smith’s haben wir alles bekommen, was wir brauchten und ab zurück zum Hotel. Schnell noch eine Kleinigkeit gegessen und dann friedlich und mit Vorfreude auf den Yellowstone eingeschlafen.

Sonntag, 2.Juli 2023

Der Frühstücksbereich war schon geöffnet und der Kaffee gekocht. Leider gab es nur noch drei Toastscheiben und vom Hotelangestellten keine Spur zusehen. Aber Toast haben wir ja eingekauft. Kein Problem. Dann hieß es Sachen packen. Das Auto wurde so beladen, wie es gestern Abend ausgeladen wurde. Durch das Fenster!!! Ralf wollte dann noch einige Fotos vom Motel machen, bevor wir auschecken, als der nette Hotelangestellte fragte, ob wir seine Zimmer für ihn fotografieren könnte damit er hochwertigere Fotos für seine Internetauftritt hat. Ralf sagte nicht nein.

Dann ging es zur „Going to the sun“-Road, hierfür hatten wir schließlich die Auto-Reservierung ergattert.

Erster Stop, gleich zu Beginn der „Going to the Sun“-Road

Wir entschieden uns, bis zum Lake McDonald durchzufahren und dann gemütlich den Rückweg anzutreten. Eine nicht ganz so glückliche Entscheidung, da wir irgendwann drei, vier Autos und davor einen der roten Sightseeing-Busse hatten. Und dieser hatte, als Slow-Traffic-Vehicle, überhaupt nicht die Absicht, in ein Turn-Out zufahren und mal ein paar Fahrzeuge vorbeizulassen. Eigentlich eine Vorschrift, nur anscheinend nicht für diesen Fahrer. Zwischendrin reduzierte er sein Tempo auf fast null oder null. Nur hatten die Fahrer der Fahrzeuge hinter ihm nicht den Mut oder die Gelegenheit an eben diesem vorbeizukommen.

Und so kam es, wie es kommen musste. Der Fahrer des Fahrzeuges direkt vor uns war schon die ganze Zeit nicht sonderlich konzentriert und irgendwann verlor er die Konzentration komplett und fuhr rechts in den Seitenstreifen, der, Gott sei Dank, vorhanden war. Dieser Streifen war quasi eine Furche, in der das Fahrzeug gefangen war und somit auf ein Bergmassiv zu fuhr. Ralf hatte das zweifelhafte Vergnügen, die ganze Aktion machtlos zu beobachten. Gut, dass zurzeit nicht Weihnachten ist und so die Engelschar Langeweile hatte und flugs mit in dieses Auto gestiegen war. Denn hier wäre ein Engel alleine deutlich überfordert gewesen. Einer muss den Fahrer geweckt haben, während andere ins Lenkrad griffen. So hat es das Fahrzeug gerade rechtzeitig aus der Furche zurück geschafft. Weitere Engel waren damit beschäftigt, das Fahrzeug vom Überschlagen abzuhalten. Die restlichen Engel sind dann noch kurz ausgestiegen und haben den Gegenverkehr aufgehalten. So hatte der Fahrer genug Zeit, wieder die Kontrolle über das erstaunlicherweise intakt gebliebene Fahrzeug zurückzugewinnen. Nicht das man jetzt denkt, dass man nach so einer Aktion, die durchaus auch in einer Schlucht im Glacier-NP hätte enden können, mal links oder rechts ranfährt, nach dem Rechten schaut und sich bei der Engelschar bedankt. Nein, nicht nötig, er fuhr einfach weiter und verlor etwas später noch eine Radkappe. Verrückte Aktion, Ralf bliebt noch eine ganze Zeitlang die Spucke weg und Fahrerin Petra zitterten auch die Knochen.

Nach kurzer Rast am See machten wir uns auf und wanderten den Johns Lake Trail. Ein kurzer Rundwanderweg, nicht übermäßig spektakulär, aber für uns wenig-Wanderer ausreichend.

Der Trail führte uns an die Hauptstraße zurück und auf der anderen Seite ging es runter zu einer schönen Stelle an den McDonald Creek: Sacred dancing Cascade, die McDonald Horse Bridge und eine schöne Stelle zum Faulenzen. Petra entschied sich für die schöne Stelle, Ralf wagte sich zum Wasserfall vor.

Der Rundweg stellte sich dann wegen der Bauarbeiten als nicht ganz so toll rund heraus: Von den 2400 Metern ging die Hälfte entlang der Hauptstraße. Na gut, auch diese Strecke hatten irgendwann ein Ende. Dann ging es weiter zum Avalanche-Trail. Auch hier überraschte uns am Ende ein traumhafter Wasserfall.

Nun wurde es Zeit, den Weg nach Helena, dem Ort unserer heutigen Übernachtung, in Angriff zu nehmen. Also den eigentlich gemütlichen Rückweg nun doch etwas weniger gemütlich, will sagen: mit weniger Zwischenstopps, angehen. Ein Stopp am Logan-Pass durfte allerdings nicht fehlen.

Nun wurde es aber wirklich Zeit. Raus aus dem Nationalpark und rauf auf die endlosen Highways. Da es wahrscheinlich recht spät werden würde, hielten wir es für eine gute Idee, dass wir uns beim Motel meldeten. Gesagt getan und schwuuuuuuuuuuuuuuuups, waren wir in Helena. Da es hier einige Motels gibt, die „by Wyngard“ betrieben werden, waren wir natürlich prompt beim falschen. Korrekte Adresse, falsche Kreuzungsseite. Also wieder rein ins Auto und die Straßenseite gewechselt. Waren wir bisher eher in mittleren bis kleinen Motels, so waren wir diesmal in einem recht großen Motel untergekommen. Ruckzuck die üblichen Klamotten aus dem Auto raus und ab in die Falle.

Posen geht auch auf dem Logan-Pass

Donnerstag, 22. Juni 2023

Heute noch einmal ein Power-Vacation-Day. Unsere Füße werden am Ende des Tages entsprechend Schmerzen ausstrahlen.

Zunächst einmal entspannt, Jetlag-bedingt, frühes Aufstehen mit Frühstück aus den eigenen Beständen (okay, umfangreich sind die nicht: Brot und eine Sorte Marmelade) und Motel-6-Kaffee.

Dann, genauso entspannt, ging es zum Geocaching-Headquarter. Etwas, was wir schon 2008 hätten machen können. Okay, dann dieses Mal eben. Angemeldet hatten wir uns schon gestern. Gut das wir Dienstag schon geschaut haben wo es ist. Oben angekommen wurden wir herzlichst begrüßt und Jack (nenen wir ihn mal so) führte uns kurz durch den Raum des Headquartiers. Erklärte uns ein paar Dinge über das cachen (haha) und ließ uns vor einem Cache stehen den wir lösen sollten. Einfache „Kiste“ für unser geübtes Auge! Witzig war der PassbildFotoapperat!! Wir durften ein Foto schießen und dieses in ein Fotoalbum kleben, welche sie sammeln und wenn man Jahre später wieder vor Ort ist kann man sein Foto von damals wiederfinden. Voll toll. Flugs noch 2 TBs. Wir werden bestimmt wiederkommen!

Ab zurück ins Auto und das Parkhaus von gestern suchen. Leichter gesagt als getan. Irgendwie sollten wir nicht auf „die“ Straße kommen!! Baustellen und Einbahnstraßen wechselten sich ab. wir fanden es dann und so ging es schnell zur Monorail Station.

Ticket kaufen und rein in die Bahn. Der Einlass unserer Auffahrt zum Space Needle war 11:15 bis 11:30. Pünktlich um 11:13 waren wir vor Ort und dürften uns prompt wieder in eine Schlange einreihen. Auf dem Weg zum Aufzug bekamen wir Informationen zur Geschichte bzw. Aufbau des Turms und wurden fotografiert . Das Foto kann man sich später von der Internetseite mit Angabe der Ticketnummer runterladen.

Der Blick war schon atemberaubend. Ähnlich wie in Calgary. Schnell ein paar Fotos von oben, Wir mussten ja noch eine Treppe tiefer. Dort befand sich der Glasboden und das drehende Restaurant. Mit der Erfahrung vom Calgary Tower war es ein leichtes für Petra darauf zu stehen!!!

Da das Ticket ein Kombiticket mit dem Chihuly Garden and Glas war. Besuchten wir als nächstes den Garten mit Glas. WOW. Unbeschreiblich. Seht euch die Bilder an. Gerne wären wir länger geblieben. Chihulygardenandglass.com

Mit der Bahn ging es dann zurück zum Westlake Center. Von dort war es nicht weit zu den Amazon Kugeln (Amazon Sphere). Leider war es ein Restaurant und man kam nur mit Voranmeldung in die heiligen Hallen. Dafür war der Bereich dahinter sehr gemütlich. Stühle und Bänke luden zum Sitzen ein, eine Seifenblasenmaschine pustete die ganze Zeit Seifenblase und der Verein BANANA JOE verteilte kostenlos eine Banane.

Mit dieser kleinen Stärkung sollte Chinatown unser nächster Halt werden. Da unsere Füße aber schon sehr beleidigt waren, weil wir dauernd auf ihnen stehen und mit ihnen laufen, fiel die Wahl des weiteren Fortbewegungsmittels auf die im Plan grün eingezeichnet Buslinie. Da wir die Haltestelle nicht wirklich finden konnten sprach Ralf einen dunkelhäutigen Mann an, ob er uns weiter helfen könne. Der tat es gerne, zeigte uns mit Handbewegungen den Weg und teilte uns mit das der Bus (Linie 7 und 14) weiter oben bei der Bushaltestelle hält und by the way : niemand zahlt für den Bus!!!!!

Leider war es die falsche Bushaltestelle, aber als Ersatz rauschte eine Einheit Feuerwehrfahrzeuge an uns vorbei. Eigentlich rauschte sie nicht. Die Autos fuhren hier nicht zur Seite und ließen sie nicht vorbei. Was in vollen Einbahnstraßen und bei engen Baustellen und auf Fahrgäste wartende Busse auch nicht wirklich funktioniert. Wir hoffen mal, das sie es rechtzeitig zum Einsatzort geschafft haben.

Also nahmen wir die U-Bahn Richtung Internatinal District/Chinatown. Und kauften natürlich 2 Tickets. U-Bahnhof wie ein großer, aber die Bahn viel schmaler und die Schienen lagen nicht so tief wie in Deutschland. Sah eher wie eine Straße aus und die Bahn wie eine Straßenbahn.

Von Chinatown waren wir ein wenig entäuscht, kein Vergleich mit Chinatown San Francisco! Aber gut.

Zurück zum Pier 62. Dort fand am Abend wieder ein kleines Konzert statt. Vorher wollten wir gerne noch am Public Market etwas essen. Leider waren wir zu spät. DIe Geschäfte waren schon geschlossen, da war es gerade kurz nach 17:00. Upsi. Wir hörten das der Markt schon morgens um 4:00 öffnet, da kann man die Verkäufer schon verstehen , das sie ihre Läden schließen.

In einen kleinen Laden kauften wie einen Nudelsalat und zum Nachtisch einen Joghurt mit Beeren, Chia Samen und Crumble. Diese Leckereien genossen wir am Pier, während die Sängerin auf der kleinen Bühne ihr bestes gab. Allerdings knallte hier ganz schön die Sonne, so dass sich Petra ein Schattenplätzchen suchte und Leute zu schaute, die, Cornhole spielten. Währenddeseen fotografierte Ralf noch einmal die Skyline, da der Himmel am Donnerstag schöner war als Mittwoch. Wir spielten auch noch eine Runde bevor wir uns auf zum Auto machten.

Und ob ihr es glaubt oder nicht, wir fanden das Parkhaus ganz schnell. Bezahlten unser Ticket mut Karte, was bei einer Frau mit aufgeregtem kleinen Hund nicht so richtig klappte. Fast wäre noch eine Tragödie passiert. Der kleine Hund lief mit uns in den Fahrstuhl, und knapp bevor die Aufzugstür sich schloss, lief er Gottseidank wieder raus.

Die Fahrt zum Motel kannten wir ja jetzt schon, unterwegs dorthin mussten wir aber jetzt endlich einkaufen. Unsere Gesichtsfarbe wechselt langsam zu rot. Kurz vorm Hotel entdeckten wir einen Laden, kauften alles was wir brauchten und fanden sogar schon eine Kühlbox aus Styropor.

Im Motel angekommen schaffte Petra es gerade noch Ladekabel rauszulegen und ihr Handy anzuschließen bevor sie erschöpft einschlief. Ihr Lieblingsmensch hat versprochen die restlichen Geräte die geladen werden müssen mit der Steckdose zu konekten! Das klappte nicht. Auch er war zu müde und viel sofort in tiefen Schlaf.

Touch down

Mit einer Stunde Verspätung und einer zusätzlichen „Random Security“-Kontrolle (war das wirklich zufällig?) Sind wir dennoch fast pünktlich in Seattle gelandet.

Seattle begrüßt uns allerdings mit nicht so tollem Wetter:

Seattle-578.jpg

Jetzt schnell auf die Koffer warten und die Passkontrolle bestehen