Kansas City ist die Stadt der Parkhäuser: Ziemlich egal, an welcher Kreuzung man in Downtown steht: Man sieht immer zwei Parkhäuser. Mindestens!
Da wir morgens etwas rumgetrödelt haben, mussten wir uns etwas sputen unsere Bushaltestelle für die Linie 47 zu finden. Der Parkplatz am Stadion hätte uns 30$ gekostet, die wollten wir uns sparen. Da Petra schon am Vorabend die Transit Kansas City App runtergeladen hatte, in der wir in Echtzeit erkennen konnten wo unser Bus ist, war das ganz einfach.
Die Busfahrerin war auch nicht gerade zimperlich, nahm alle Schlaglöcher und jeden Gullideckel mit. Da hörten wir die Felgen richtig „Aua“ schreien. Leute stiegen ein und aus. Stieg man aber fälschlicherweise hinten ein, bekam man von der „freundlichen“ Busfahrerin eine harsche Ansage musste aussteigen und bei ihr vorne wieder zusteigen!! Cool ist die Fahrrad-Mitnahme-Lösung in den USA. Der Fahrgast stellt sein Rad in einen unterhalb der Windschutzscheibe angebrachten Träger. Wird das nicht ordentlich gemacht: Upsi, wir denken, unsere Fahrerin würde einfach drüberfahren.
Als wir aus den Bus stiegen, knallten wir vor die trockene, heiße Hitzewand. Boah. Wie angenehm so eine Busfahrt sein kann: Klimatisiert, mit WiFi und kostenlos.
Am Einlass wurden wir kontrolliert und Petras Tasche für zu groß eingestuft. Sie, die Tasche, durfte nicht mit rein. Laut Internet 12 x 12 x 6 Zoll – das passte, hatten wir extra kontrolliert. Allerdings das Kleingedruckte nicht für ernst genommen: Clear Bag means clear Bag – keine Chance.
Da wir mit dem Bus gekommen waren, konnte wir sie auch nicht zum Auto bringen. Wenn Petra den Inhalt in eine durchsichtige Plastiktüte gehabt hätte, egal welche Größe hätte sie mit reingedurft.
So mussten wir mit einem älteren Herrn, er trug mittlerweile die leere Tasche, alle Inhalte in Ralfs Tasche oder in unseren Hosentaschen verstaut, Muffins, Banane und Wasserflasche in der Hand, zur Info mitgehen. Dort bekam die Tasche eine Nummer und wir durften zu unserem Platz.
Hier saßen wir Gottseidank im Schatten und es ging ein leichter Wind. Pünktlich um 13:10 begann das Spiel. Bälle wurden geworfen, geschlagen und gefangen, Spieler liefen oder liefen nicht. Wir denken, ihnen war auch einfach zu heiß. Ralf kaufte dann noch eine eisgekühlte Wasserflasche – 9 $. Aber Hallo. Was an Baseball nun so wirklich interessant sein soll, hat sich uns immer noch nicht erschlossen. Gelegentlich gibt es, wenn der Schläger den Ball getroffen hat, ein wenig Aktion. Das war es dann aber auch schon. Sicher: Die Jungs können gut werfen und fangen, und bestimmt ist der Wurf vom Pitcher variantenreich, er muss sich mit seinem Catcher gut abstimmen. Und die Fähigkeiten des Schlagmanns (Batter) sind auch nicht zu unterschätzen: Er muss abwägen, ob er schlägt oder nicht und wenn er schlägt auch noch treffen. Aber live zu erkennen ist das nicht wirklich und 18 Jungs beim Brennball zuschauen nicht wirklich spannend. Erst recht nicht mehr als zwei Stunden lang. Wir brachen während des fünften Innings ab. Da war wenigstens noch der Spielstand spannend: Kansas City Royals lag nur 1:2 gegen Tempa Bay zurück. Das Endergebnis war allerdings genauso unspannend wie das Spiel: Eine 1:6-Klatsche für die Heimmannschaft.
Dank der tollen App konnten wir sehen, wann der nächste Bus wieder in die Innenstadt fuhr und so machten wir uns irgendwann wieder auf den Weg, nicht ohne vorher die Tasche wieder abzuholen. Nach gut 15 Minuten warten an der Haltestelle kam endlich der klimatisierte Bus. Puuhhh!
Wir stiegen etwas früher aus, da wir uns noch ein wenig umschauen wollten und fanden uns plötzlich im Convention-Center wieder. Hier fand eine Messe (Collect-A-Con), die landesweit größte Sammelkarten und Popkultur Convention (Pokemon, Dragonball, yu- Gi-Oh, Sportsammelkarten- Interessierte) statt.
Wir fuhren einfach mit der Rolltreppe nach oben, schauten uns ein wenig um, staunten über die doch für uns teilweise verrückt/seltsam gekleideten Menschen und gingen wieder. Das Schild, das man hätte Eintritt zahlen müssen, haben wir erst später gesehen. Aber niemanden hat es interessiert.
Zurück zum Hotel geschlendert hat Petra an der Rezeption nach einem Kühlschrank für das Zimmer gefragt, der dann auch prompt geliefert wurde. Supi, jetzt läuft uns die Butter und der Käse nicht mehr davon.
Für den Abend hat Ralf eine Musikkneipe nahe des Hotels ausgesucht. Nighthawk. Perfekt! Eine Kellerbar. Ab 21 Uhr mit Livemusik. Und was für eine. Frauenpower. Kid Sisters. Super Setlist! Voll laut, aber saugeil. Ralf filmte für die Band und für sich, Petra genoss die Musik. Vorher gab es noch zwei kleine, aber leckere Burger.
Dann hieß es nur noch duschen und ab ins Bett.