Heute sollte nicht Frühstück sondern, mit der Fallnummer 230 224 189 von letzte Nacht ausgestattet, der Telefonanruf bei Thrifty als erstes auf dem Programm stehen. Diesmal keine Wartezeit, dafür nach einer kurzen guten Beratung eine eher schlechte. Die Mitarbeiterin änderte den Plan und schlug vor einen Reparaturdienst zu beaufragen und fragte, ob das okay ist? Na klar, könnte die Sache ja vereinfachen. Doch leider nein, da sie auf einen Service aus den Staaten bestand. Fahrzeit 7 oder 11 Stunden (aus Spokane oder Seattle). Wir sagten, dass es doch nicht wahr sein kann, dass sie keinen Service aus Calgary findet. Doch egal wie wir argumentierten, unser Gespräch drehte sich im Kreis. Also brachen wir nach einer guten Stunden dass Gespräch ab und fuhren zum Flughafen. Falls wir da keine Lösung finden sollten, konnten wir ja immer noch einmal bei Thrifty anrufen.
Andreas fuhr uns zum mit seinem Truck zum Flughafen. Dort angekommen, trafen wir auf einen sehr netten, freundlichen und hilfsbereiten Mitarbeiter. Er hatte unser Problem verstanden und suchte nach einer Lösung. Sein Problem: Er brauchte, quasi im Tausch, ein US-Auto, also ein in den USA zugelassenes Fahrzeug. Nachdem geklärt war, dass sie eines hatten, konnte Andreas noch Hause fahren und wir den Rest der Formalitäten erledigen. Leider hatte Ralf alles nötige mitgenommen – bis auf sein Portemonnaie. Somit fehlte der erforderliche Führerschein. Der internationale Führerschein alleine reichte ihm nicht. Damned. Nach kurzer Rückfrage bei der Managerin, war dass dann doch okay. Also weiter im Prozess. „Jetzt die Kreditkarte bitte“. Klar, die war natürlich auch im Portemonnaie. Also drei Schritte zurück und Petra als Hauptfahrerin eintragen. Keine Ahnung, wie oft er Dinge überprüft und im Computer eingegeben hat. Irgendwann war er ferig und es musste nur noch der Abschleppdienst instruiert werden: Wo abholen und wo hin bringen. Mit der Zieladresse versorgt durfte das dann Ralf wieder übernehmen. Okay, lernen wir das auch noch. Doch obwohl der Road assistance service schon alle Informationen hatte (so viele waren es ja nicht, und die Fallnummer hatte Ralf ihm auch noch gegeben), wurden weiter Fragen gestellt, die Ralf nicht sicher beantworten konnte. Nach einer weiteren Wartezeit hat dann der freundliche Mitarbeiter Ralfs Angaben wiederholt und dann ging es endlich weiter. „Der Abschleppdienst ist in 60 Minuten am Auto. Ist das okay?“. Ja, kein Problem, der Rest würde nicht mehr lange dauern. Weitere 10 Minuten später waren dann endlich alle Formalitäten erledigt und es ging zum Auto.
Dort dann die nächste Enttäuschung: Das US-Auto war kein SUV mehr sondern eine Limosine. Grrrr. Noch einmal zurück zum Schalter. Aber es lies sich leider nichts machen: Entscheidung zwischen Pest oder Cholera. Wir nahmen das Auto, in der Hoffnung, es in den Staaten noch einmal tauschen zu können. Egal, zurüch zu Andreas.
Schnell noch den Meilenstand ablesen und alle Klamotten raus aus dem Auto. Für den Meilenstand musste die Zündung gestartet werden und wow: Das Auto sprang einfach an! Triple grrrrrrrr. Aber lieber erstmal ein heiles, kleines Auto als ein womöglich großes kaputtes.
Den Rest des Nachmittages verbrachten wir dann damit ein Motel zu buchen und uns Infos zum Glacier NP einzuholen und uns auf den Bingo-Abend vorzubereiten.
Ja richtig: Bingo. Aber nicht Rentner-Bingo sondern Musik-Bingo. Der DJ verteilte Zettel mit einem 5x 5 Raster mit Songtiteln, spielte Titel an und nannte den Titel. Wer den Titel in seinem Raster hatte, kreutzte diesen ab. Wer als erstes die vorgegebene Bingo-Aufgabe fertig, darf Bingo rufen und hat gewonnen. War wirklich funny.