Wir erreichten den Yosemite NP gegen Mittag. Über den ganzen Park zog sich ein nebeliger Schleier. Die Fernsicht war ziemlich bescheiden. Im Valley wollten wir unsere Schlafstätte für die Nacht reservieren. Jana, Jonas und Ralf tigerten gleich Richtung Zeltplatz los. Petra und Jan brauchten etwas länger (Schuhwechsel). Irgendwie trennten sich also unsere Wege. Petra und Jan machten sich auf die Suche nach dem Rest, Der Rest machte es sich am Zeltplatz bequem. Irgendwann kam Ralf dann wieder bei Petra und Jan vorbei; er wollte jetzt zum Registration-Office. Er kam aber mit dem Kommentar zurück: „Da ist irgendein Tier im Baum. Ich hol mal eben meine Kamera.“ Petra, neugierig wie Fischgeborene nun einmal sind, rannte gleich zum Baum. Und tatsächlich, da saß ein Baby-Bär im Apfelbaum und pflückte selbige. Prima. Wo wohl Mama-Bär ist? Oh weh, da waren gleich Petra’s Sorgen wieder da. Naja, aber der Bär wollte fotografiert werden und dafür haben wir ja Ralf. Jan holte die Videokamera von Jonas (der saß ja noch mit Jana irgendwo auf einer Bank und wartete) und filmte den süßen Bären. Das war alles sehr spannend. Mucki informierte dann noch einen Ranger, weil man ja Bären melden sollte. Dieses Bärenbaby hatte eine Nummer am Ohr und war damit im Park bekannt. Ralf war schon wieder nirgendwo zu sehen. Hat Mutter-Bär ihn erwischt oder Ralf Mutter-Bär? Es ist ein Waisenbaby, die Mutter ist gestorben. Der Ranger, der kam, erzählte davon und meinte wir sollten etwas Abstand nehmen damit es vom Baum runter kann. Petra filmte noch ein bisschen, während der Bär sich auf den Weg nach unten machte und schon schrie und klatsche der Ranger und verscheuchte den Bären. Ooh wie schade. Als wir alle wieder zusammen waren, beschlossen wir nicht im Yosemite zu übernachten, die Luft war dank des Qualms und der Hitze (an die 35°C) nicht wirklich gut zu ertragen. Und das mit Jonas Asthma. Und so fuhren wir noch schnell im Valley an den Fluß zum Abkühlen, bevor es zum Tiogapass hoch ging. Petra und Ralf haben den Kids natürlich auch vom Yosemite erzählt. Wie beeindruckend die Felswände des Halfdome und des El Capitan sind, aber der Qualm machte es nicht möglich das Gefühl wieder zugeben, welches sie damals, 1991, von der grandiosen Kulisse bekommen haben.Rauf ging es auf den Tiogapass (3001 m), vorher besichtigten wir aber noch das Tuolumne-Grove (=Gehölz, Hain, oder wie in diesem Falle Baumgruppe) wo Sequoias und Redwood stehen. Das sind die Bäume die wahnsinnig groß sind. In den Stumpf eines toten Baumes hat man Ende des 19. Jahrhunderts noch einen Tunnel eingeschlagen, so dass man mit Auto bzw. Kutsche hindurchfahren konnte. Vor 17 Jahren konnten Petra und Ralf noch sehr nah an diesen Baum mit dem Auto heran fahren, heute muss man eine kleine Wanderung unternehmen. Aus ihrem Holz kann man keine Möbel fertigen, da es zu weich ist. Es ist gerade mal für Streichhölzer und Bleistifte gut. Wäre das anders, dann gäbe es heute wohl keine Redwoodbäume und Sequoias mehr. Natürlich hielten wir auch weiterhin Ausschau nach Tieren, Berglöwen wurden auch schon gesichtet, aber leider wurde unsere Ausdauer nicht belohnt. Will Petra wirklich einen Berglöwen sehen?
Der Tiogapass. Hoch hinauf geht es. Am Olmstedt Point hätte man noch einmal einen Blick ins Tal und zum Halfdome werfen können, aber der Rauch machte dieses absolut unmöglich. Einfach nur schade. Trotzdem genossen wir die Aussicht schossen Fotos und kletterten auf Felsen umher. Wir wollten nun in einem Motel außerhalb übernachten. Erschraken aber, als wir hörten, wie teuer das werden sollte. Haben uns dann erst mal nur erkundigt, was eine Nacht kosten würde und sind dann meistens noch ein Motel weitergefahren. Sie waren erschreckend teuer, mit 140,– $ doppelt so teuer wie unsere Motel 6-Übernachtungen. Naja irgendwann muss Mann, Frau und Kinder schlafen, hätten vom Preis her nun auch das erste Motel nehmen können, welches wir uns angeschaut haben. Dafür hatten wir jetzt ein großes Zimmer gebucht mit Kühlschrank und Mikrowelle, Frühstück und ein Mini, nein, ein Mikropool, der war kaum größer als 3 Badewannen. So konnten wir in ruhiger Umgebung und rauchfreier Luft einschlafen.